Nun, wie auch immer, da wo wir waren, schien die Sonne. Es war heiß. Ich schwitzte schon beim Verlassen des Hotels. GM Kernspecht schien die Hitze nichts auszumachen. Die ganzen Tage schubste und schlug er seine Schüler, erklärte, informierte und unterhielt sich. Keine Spur von Müdigkeit, im Gegenteil, man musste ihn ständig erinnern, einmal Pause zu machen – wenigstens für die Schüler.

In meinem Kursus am Samstagabend arbeiteten wir daran, fähiger zu werden, die Regenerationstendenzen des Organismus nicht zu stören und eine klarere Verbindung zu unserer Intuition zu ermöglichen. Ich wählte diese zwei Aspekte, weil sehr viele Teilnehmer Erholung brauchten und weil in Dr. Beitlers Vortrag über Kontrolle und Risiko der Stellenwert der Intuition – gerade in Gefahrensituationen – deutlich heraus stach.

Da Intuition und der psychophysische Zustand des Menschen in Verbindung stehen, wählte ich in meinem Kursus sehr einfache Experimente, in denen sich sofort der Gesamtzustand des Experimentierenden zeigt und ihm auch fühlbar wird. Vorausgesetzt, er interessiert sich dafür.

Die, die sich wirklich darauf einließen, erfuhren Veränderung: mehr Klarheit, Erfrischung und Erneuerung. Teilnehmer, die schon öfter in meinen Kursen waren, konnten tiefer in das schon Gefundene eintauchen.

Nächstes Jahr würde ich gern eine Einheit auf Deutsch geben und danach eine auf Englisch, denn wenn meine Worte übersetzt werden, treffen sie meistens nicht das, was ich vermitteln möchte und zweisprachig zu arbeiten, ist in diesem Rahmen nicht angebracht., dazu haben wir zu wenig Zeit.

Übrigens habe ich mich total gefreut, wenn GM Kernspecht etwas erklärte. Ich dachte oft: „Aaaah, SensoryAwareness!“ Ich habe mich sogar gefreut, als er mich verprügelt hat. Das würde ich gern einmal stundenlang erleben: eine wunderbare Gelegenheit für körperliche Auseinandersetzungen, wacher zu werden. Es passiert ja selten in meinem Alltag, dass ein Feuerwerk von Schlägen, Schubsen, Ziehen usw. auf mich einprasselt. Wer das Glück hat, in Sifus Klauen zu geraten, sollte dieses einzigartige Erlebnis genießen und ganz dafür da sein.

SensoryAwareness!

Auch GM Schembri hatte mich darauf angesprochen, dass er es für sehr sinnvoll erachte, wenn die Teilnehmer mit mir am Spüren arbeiten, um offener und feinfühliger für das WingTsun-Training zu werden. Wir sind dran. Es gibt allerlei SensoryAwareness-Wochenendkurse im Rahmen der EWTO und ich zeige euch dort, was meine Lehrerin Charlotte Selver (1901 - 2003) mir gezeigt hat.

Die Tage in Hockenheim gingen viel zu schnell vorbei und ich freue mich schon auf 2015!

Text: Sascha Rimasch
Fotos: hm
 

Es ist möglich, nur an einem Tag oder an beiden Tagen teilzunehmen.

Anmeldung bitte schriftlich an:

EWTO
Kennwort: SensoryAwareness
Postfach 110322
69072 Heidelberg

oder per Fax: +49 6221 7262650