Editorial

Der „missing link“ zwischen Affen und Mensch sind wir selber!

Sinn und Zweck meiner monatlichen Editorials ist es, Euch zu helfen, Euch an Euch selbst zu erinnern, dass Ihr Euch nicht vergesst. Denn es ist schwer bis unmöglich, sich selbst wachzurütteln.

Wie könnte ein Schläfer sich selbst oder gar andere wecken? Deshalb müssen wir abwechselnd wachen. Es muss immer einer da sein, der nicht ganz eingeschlafen ist und wecken kann. Das Schlimmste wäre es, wenn Ihr Euch zufrieden zurücklehnt, weil Ihr denkt, dass es genug ist, diese Editorials wie das „Wort zum Sonntag" zu lesen. Bitte verwechselt lesen und studieren nicht mit praktischer Arbeit an Euch selbst! Das theoretische Studium ist eine Sache, es ist die Voraussetzung, aber dann muss die persönliche Arbeit einsetzen. Jeder muss mit eigenen Augen sehen, sich dabei ertappen, wie er wie ein Automat reagiert. Dann wird vielleicht der Wunsch in ihm erwachsen, immer öfter kein Automat, kein Maschinenmensch mehr zu sein.
„Wazawai wa getai ni shozu" heißt es bei Gichin Funakoshi, dem Begründer des modernen Karate: Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit. Unachtsamkeit, das heißt schlafen, in Trance sein, mechanisch reagieren, identifiziert sein, sich vergessen. Mechanisch zu reagieren ist die wahre Sünde, durch die wir unser Ziel, achtsam und verantwortlich zu handeln, verfehlen. Wir müssen uns selbst als das „missing link" zwischen dem Affen und dem Menschen begreifen, denn solange wir nicht selbst die Kontrolle über uns haben, solange wir für unsere Handlungen nicht verantwortlich sein können, solange wir nicht anders handeln können, sind wir noch lange nicht die Krone der Schöpfung, sondern nur Menschen in Anführungsstrichen, sog. „Menschen", die ihr Geburtsrecht auf Selbst-Vervollkommnung noch nicht wahrgenommen haben. Aber sputen wir uns, wenn alles stofflich ist, dann ist es auch die Zeit, und unsere Option läuft vielleicht schneller aus, als wir meinen.

 

Keith R. Kernspecht

 

P.S.: Sich selbst beobachten und immer öfter die Kontrolle über sich zu übernehmen, ist der erste Schritt. Viele wollen Meister sein, sich in der Anhimmelung ihrer gehorsamen „Jünger" sonnen. Aber wer anderen befehlen will, muss erst einmal sich selbst im Griff haben, nur so kann er echten Respekt erwarten. Das technische Können ist nur e i n e unerlässliche Grundvoraussetzung für Meister-Schaft, aber keinesfalls die wichtigste!

Michael Banse (Berlin) hat für seine Hausarbeit zum 3. Lehrergrad WT das Thema „Wie geht man mit seinen Aggressionen um?" gewählt und seine eigene, persönliche Lösung gefunden. Er meint, dass für ihn eine günstige Ausgangsposition zur Aggressionsbewältigung vorliegt, wenn er mit sich und seinem Leben im großen und ganzen zufrieden ist. Bitte denkt über seine Gedanken nach und verzichtet nicht darauf, Euch Eure eigenen zu machen.

Michael Banse: Wie geht man mit seinen Aggressionen um?

Als ich mich entschloss, über dieses Thema meine Technikerarbeit zu schreiben, las ich gerade das Buch „Emotionale Intelligenz“ von Daniel Goleman. Dieses Buch erklärt dem Laien auf dem Gebiet der Psychologie Zusammenhänge und regt an, sich seiner Emotionen und der seiner Umwelt bewusst zu werden. Ich bin Ausbilder für Personenschutzkräfte des Landeskriminalamtes Berlin und interessiere mich berufsbedingt zum einen für die Psyche von (gestörten?) potenziellen Angreifern, angefangen vom zornigen oder frustrierten Bürger, über den psychopathischen Einzeltäter, dem Stalker, bis hin zum Extremisten oder Terroristen. Zum anderen für die mentalen Aspekte, die bei der Aus- und Fortbildung von Personenschützern zu beachten sind. Daher beziehen sich viele meiner Überlegungen zu diesem Thema auch auf die Ausführungen aus dem o.g. Buch.

Emotionen

Als erstes ist festzuhalten, dass Emotionen wie Zorn, Furcht, Leidenschaft oder Freude überlebenswichtig für den Menschen sind. War es in der Vergangenheit die Furcht vor einem großen Tier, das den Menschen dazu veranlasste, sein Heil in der Flucht zu suchen oder sich zu verstecken, lässt uns die gleiche Furcht heute vorsichtig eine befahrene Straße überqueren oder einen Bogen um eine Gruppe alkoholisierter Personen machen. Sie geben der rationalen Information eine Wertung und bestimmen dadurch unser Handeln.

Aggression

Aggression (= Angriffsverhalten) garantierte dem Menschen, neben der Flucht, die Arterhaltung. Durch seine Aggression war er in der Lage, Tiere = Nahrung zu jagen oder sein Revier und seine Spezies zu verteidigen. Heutzutage dient dieser Urinstinkt in unserer Gesellschaftsform z.B. dem „Überleben“ in der Arbeitswelt. Aggressivität hilft uns, sich im zivilisierten „Kampf“, d.h. im Leben durchzusetzen, unsere Position zu behaupten und Ziele mit Nachdruck zu verfolgen. Verlieren wir aber die Kontrolle über unsere Emotionen, egal ob aus Zorn oder Angst, ist diese Aggression außerhalb der Normalität. Gewaltexzesse aber auch panische Überreaktionen können die Folge sein. Will man seine Aggressionen kontrollieren, muss man sich ihrer zunächst bewusst sein.

Wissen

Das Wissen um die Funktion von Emotionen und ihrer Bedeutung hilft bei der Kontrolle über sie. Ich weiß, dass mir eine normale oder kontrollierte Aggressivität im Leben durchaus hilfreich sein kann, etwa wie oben beschrieben in der Arbeitswelt oder aber im sportlichen Wettkampf.

Selbsterkenntnis

Um mir meiner Gefühlswelt (nicht nur der Aggression) bewusst zu werden, mit dem Ziel, sie irgendwann etwas besser kontrollieren zu können, betreibe ich zurzeit eine Persönlichkeitsanalyse. Das heißt, ich versuche meine Emotionen bewusst wahr zu nehmen, um sie anschließend zu bewerten. Was fühle ich wann bei welchem Ereignis und wie reagiere ich darauf? Das heißt, ich versuche wie ein stiller Beobachter aus einer dritten Perspektive das Ereignis und meine emotionale Reaktion darauf zu verfolgen und zu analysieren. Es folgt aber keine Wertung nach Gut oder Schlecht, da auch negative Gefühle durchaus ihre Existenzberechtigung haben, sondern nur die Zusammenhänge mit den auslösenden Ereignissen sind entscheidend. Die Idee, die dahinter steckt, beschreibt Daniel Goleman in seinem Buch. Durch ständige Achtsamkeit kann man den Zeitpunkt der bewussten Wahrnehmung seiner Gefühle immer früher bestimmen. Man wird nicht mehr so häufig von seinen Gefühlen übermannt, sondern hat eventuell noch die Möglichkeit regulierend einzugreifen.
Auch Geoff Thompson beschrieb in seinen Büchern „Die Tür“ und „Die Angst“ den Vorteil, sich seiner Emotionen in den jeweiligen Situationen bewusst zu werden. Wie oben beschrieben, ist die Zielsetzung nicht Emotionen, insbesondere Aggression, zu unterbinden, sondern diese gefiltert, portioniert oder aber zu einem anderen Zeitpunkt herauszulassen.

Wie gehe ich mit meinen Aggressionen um

Die Überschrift des Themas dieser Arbeit lautet „Wie geht man mit seinen Aggressionen um?“. Kurzum: Ich weiß es nicht! Ich kann darauf keine abschließende Aussage treffen, da ich weder geschulter Psychologe, noch erfahren genug bin, um anderen eine Lösung anzubieten. Ich selbst beschäftige mich jedoch schon eine ganze Weile mit dem Thema, mit der Zielsetzung meine Aggressionen weitestgehend zu kontrollieren. Ich übe im Selbstversuch verschiedene Möglichkeiten, die ich im Folgenden schildere, ohne den Anspruch zu erheben, dass meine Feststellungen Allgemeingültigkeit haben. Ich verfolge damit die Absicht, ausgeglichener und dadurch noch effektiver in meinem Beruf und als WT- Ausbilder zu arbeiten. Ein für mich einschneidendes Ereignis, das ich kurz schildern möchte, veranlasste mich vor Jahren mich mit dem Thema „Meine Aggressionen“ auseinander zusetzen:
Ich war 19 Jahre alt und frisch gebackener Polizeivollzugsbeamter auf Probe. Ich hatte mit meiner damaligen Freundin, einer 19 jährigen Schülerin, gerade eine Altbauwohnung bezogen. Wir waren beide im Streit mit unseren Eltern von zu Hause ausgezogen. Wir standen am Anfang. Sie jobbte neben der Schule, damit wir uns die Wohnung und ein kleines Auto leisten konnten. Eines Morgens brachte ich sie mit dem Auto zur Schule. Auf einer zweispurigen Fahrbahn stadteinwärts verengte sich der linke Fahrstreifen durch eine Baustelle. Ich befand mich auf dem rechten Fahrstreifen und ließ im Reißverschlussverfahren die Fahrzeuge der linken Seite wechseln. In Höhe der Baustelle, scherte ein Opel noch vom linken Fahrstreifen in meinen Fahrstreifen. Ich erschrak mich, riss das Steuer meines Fahrzeugs herum und fuhr scharf bremsend gegen die Bordsteinkante. Wütend hupte ich. Der Fahrer des Opels zeigte mir nur den rechten Mittelfinger und fuhr weiter. Ich kochte vor Wut. Nachdem ich die Baustelle passiert hatte, beschleunigte ich und jagte dem Opel hinterher. Ich überholte ihn rechts und wechselte schlagartig den Fahrstreifen, um ihn zu einer Vollbremsung zu zwingen. Der behielt jedoch die Nerven, beschleunigte und fuhr mir gegen die Heckstoßstange. Wir hielten beide an und stiegen aus. Er lachte nur und sagte, er würde jetzt die Polizei alarmieren, da er ja durch meinen abrupten Fahrstreifenwechsel nicht bremsen konnte und es dadurch zum Unfall kam. Ich platzte vor Wut und schrie, dass ich ihn dafür verprügeln würde. Er sagte nur: „Mach doch“. Meiner damaligen Frau habe ich es zu verdanken, dass ich nicht zuschlug. Meine Kollegen kamen schließlich, nahmen den Unfall auf und machten mich zum Schuldigen des Vorfalls. Kurzum, ich erhielt die Geldbuße und musste den gegnerischen Schaden tragen. Doch für mich war die Sache noch nicht beendet. Eine ganze Woche suchte ich nach einem Plan für meine Rache. Ich fuhr zur Anschrift des Fahrers und wartete stundenlang darauf, dass er das Haus verlässt. Glücklicherweise traf ich ihn nicht an. Denn ich hätte ihn verprügelt! Nach einer Woche legte sich meine Wut, und ich begann über den Vorfall und erstmals über die Konsequenzen einer Racheaktion nachzudenken. Dieser Vorfall wäre für jeden anderen eine Lapalie gewesen. Ich war Beamter auf Probe! Bei einer solchen Aktion hätte ich meinen Job verloren. Als Polizeibeamter wäre ich besonders hart für eine Körperverletzung bestraft worden. Mir hätte der Führerschein entzogen werden können, denn auch dieser war auf Probe. Die Wohnung hätten wir uns nicht mehr leisten können. Da „Polizeivollzugsbeamter“ kein anerkannter Beruf ist, hätte ich erneut mit einer Lehre anfangen müssen. Dies alles für einen vermeidbaren Vorfall. Diese glücklicherweise harmlose Geschichte hat allerdings eines bei mir bewirkt. Ich machte mir Gedanken über meine Aggressionsschwelle, die zu dieser Zeit sehr niedrig war. Alle Auseinandersetzungen, die ich später hatte, haben dieses Niveau bis heute nicht mehr erreicht. Ich habe es bisher bei allen Wutausbrüchen geschafft, mich rechtzeitig zu kontrollieren. Dennoch ist mein Ziel, meine Aggressionen so in den Griff zu bekommen, dass ein Anschwellen des Pegels so früh wie möglich bewusst erkannt wird. Um beim obigen Sachverhalt zu bleiben: Nach dem Mittelfinger des Opelfahrers sachlich reagieren, ohne eine Konfrontation zu scheuen.

Mein Lösungsansatz

Ich habe festgestellt, dass Aggression weder von Grund auf negativ ist noch vollständig unterbunden werden kann. Übermannende Aggression entsteht bei mir durch Dis-Stress. Daher versuche ich als erstes mein Umfeld positiv zu gestalten. Zu diesem Zweck habe ich mir meinen sog. (Lebens-) Punkteplan erstellt, indem ich folgende Punkte immer wieder überprüfe:

- Bin ich mit meiner derzeitigen Lebenssituation zufrieden (Familie, Beruf, soziale Kontakte etc.)? Wenn nicht, kann ich etwas daran ändern? - Kann ich meine Lebensziele verwirklichen, habe ich Einfluss auf die auf Gestaltung, Zeitfaktor etc.?
- Kann ich zukünftige Leistungen, die mir im Leben abverlangt werden oder werden könnten, physisch und psychisch bewältigen (aus heutiger Sicht)? - Habe ich derzeit die nötige Motivation, meine Lebensziele anzugehen? - Sind Störungen zu erwarten und bin ich darauf vorbereitet?

Ziel der Analyse ist nicht primär alle oben genannten Punkte sofort positiv für mich zu entdecken und Probleme energisch anzugehen, (dies folgt später) sondern mir bewusst zu werden, warum ich in einer bestimmten Phase der Aggression mehr Lauf lasse als zu einem anderen Zeitpunkt. Dies mag im ersten Augenblick banal klingen, ich glaube aber, dass sich die meisten dessen nicht bewusst sind. Ich bin nicht zornig und aggressiv, weil ich gestern den Bus verpasst habe, mir heute morgen beim Frühstück ein Ei auf den Boden gefallen ist und mein Chef mich blöd angemacht hat. Das Problem ist größerer Natur. In meinem Punkteplan ist der Fehler versteckt und im Unterbewussten grübele ich darüber nach. Ein anderes Beispiel: Mein Tag war anstrengend, mein Chef an diesem noch viel mehr. Es regnete und ich war auf dem Weg nach Hause. Vor mir trödelte ein Fahrzeug mit 45 km/h auf einer dreispurigen Fahrbahn. Ich kam nicht vorbei, da alle anderen links und rechts an uns vorbeisausten. Ca. 30 m vor einer Kreuzung schaltete die Ampel von grün auf gelb. Der Langsamfahrer vor mir gab nicht etwa Gas, sondern trat scharf auf die Bremse. Wie gesagt, es war nass. Ich überlegte einen Sekundenbruchteil auszuweichen, doch ich entschied mich dagegen, da zu viele Fahrzeuge links und rechts noch an uns vorbeifuhren. Mein Auto hatte kein ABS und so fuhr ich auf. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf: „Mist, deinen Schaden musst du selbst tragen und das bei deinem Kontostand! Die Versicherungsprämie steigt auch. Außerdem bist du in Eile, da heute Training ist und du die Schule noch aufschließen musst. Die Polizei braucht bestimmt eine Stunde, bis sie Zeit findet den Unfall aufzunehmen.“ Nachdem wir die Fahrzeuge am Fahrbahnrand abgestellt hatten, quatschte der Langsamfahrer, ein Herr knapp über 60 Jahre, sofort drauf los. Er musste doch bremsen, es war ja schließlich Gelb und ich hatte ja einen viel zu geringen Sicherheitsabstand. Als der Funkwagen kam, fasste ich natürlich die Strafe ab und kam an diesem Abend zu spät zur Schule.
Und meine psychische Verfassung? Natürlich ärgerte ich mich über diesen Vorfall. Aber war ich aggressiv, hatte ich mordlüsterne Gedanken, kochte ich vor Wut oder benötigte Tage mich, wieder runter zu bekommen? Die Antwort ist NEIN! Ich war völlig ruhig. Ich ließ den Fahrer reden, ich gab der Polizei brav meine Personalien und entschuldigte mich höflich bei meinen Schülern. Der Abend verlief harmonisch. Auch die leisen Vorwürfe meiner Frau brachten mich in keiner Weise aus der Fassung. Warum?
Als ich ein paar Tage später über den Sachverhalt und meine psychische Verfassung nachdachte, kam ich zur folgenden Theorie: In meinem Punkteplan gab es keine gravierenden Schwankungen. Ich war im Grunde mit mir und meiner Umwelt im Einklang. Ich denke die Lösung der Frage: „Wie gehe ich mit meinen Aggressionen um?“ liegt darin, übersteigerten Emotionen keinen Nährboden zu geben. In meinem Punkteplan versuche ich, Schwankungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. So halte ich auch meine Aggressionen in Grenzen. Dies ist mein Lösungsansatz, Aggressionen generell im Leben zu kontrollieren. Was aber geschieht, wenn mich die Aggressionen übermannen, weil die Schwankungen in meinem Lebensplan sich mehr im unteren Bereich der Skala aufhalten?

Mein Notfallplan

Gedanken: Das gibt’s doch nicht! Da kommt dieser freche Hund angesaust und schert kurz vor deiner Motorhaube ein und ich muss bremsen. Schau ihn dir an, er lacht! Den holst du dir! Er lässt dich nicht vorbei! Na warte, an der nächsten Ampel bist du fällig! Dann zieh ich dich aus dem Auto und schieb deinen Kadaver in deinen Sportauspuff! Und dann werde ich…? Stopp!
Ich merke, wie ich langsam anfange, die Kontrolle zu verlieren. Alles rauscht im Kopf und fokussiert sich auf den Bösewicht. Jetzt ist es wichtig, die Grenze zu verstärken, ja abzuriegeln. Ich atme tief ein und fange langsam an, bis 20 zu zählen, gleichzeitig öffne ich ein Fenster und lasse frische Luft herein. Nachdem ich einigermaßen klar denken kann, muss ich so schnell wie möglich aus dieser Situation heraus. Ich verlangsame das Tempo und biege an der nächsten Kreuzung ab. Jetzt werde ich mir erst einmal klar, wo ich überhaupt bin. „War die Ecke hier schon immer so trist? Die Baustelle ist neu. Ich könnte mit meiner Frau wieder mal spazieren gehen. Die Ecke hat sich ja doch verändert.“ Langsam ist der Pegel runter und die Fahrt kann normal weitergehen.
Alles gut, Ende gut? Mitnichten! Irgendetwas stimmt nicht. Ich muss dringend meinen Punkteplan analysieren. Einige Dinge muss ich schnellstens ändern. Ich brauche sofort Erfolge, um mich wieder aufzubauen. Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit.

Fazit

Die Art und Weise im Umgang mit meinen Aggressionen hat mich bisher vor Überreaktionen bewahrt. Ob dies eine allgemeingültige Lösung ist, kann ich nicht sagen. Ich denke jedoch, dass der Schlüssel der Aggressionsbewältigung darin liegt, mit sich und seinem Leben im Großen und Ganzen zufrieden zu sein. Um dieses zu erreichen, bin ich meinen eigenen Emotionen gegenüber ständig achtsam. Der Umgang mit diesem Thema streift natürlich auch andere Schwerpunktthemen wie etwa „ Wer andere besiegen will, muss sich erst selbst besiegen“ oder „Das Leben als unser Lehrer“. Ich denke, das ist gewollt und wird sicher noch Schreibstoff für die nächsten TG- Arbeiten bieten.

Quellen:
- Emotionale Intelligenz, Daniel Goleman
- Die Tür, Geoff Thompson
- Die Angst, Geoff Thompson

Seminare
- Stalker, Amok und Verhalten in Streßsituationen Dipl. Psych. A. Kranz
(Landespolizeischule Berlin)

 

Text: Michael Banse