BlitzDefence

Hält BlitzDefence, was es verspricht?

In der letzten Printausgabe der WingTsun-Welt wurde die provokante Frage an etliche Schulleiter und Ausbilder der EWTO gestellt. Seit nunmehr vier Jahren lehren sie die „neuen“ Unterrichtsprogramme, die Großmeister Kernspecht 2000 unter dem Begriff BlitzDefence einführte. Im folgenden noch einige Aussagen, die in der WingTsun-Welt 28 leider keinen Platz mehr fanden.

„BlitzDefence“, ist eine Unterrichtsmethode innerhalb des WingTsun-Systems, mittels derer die WT-Schüler auf die Besonderheiten der häufigsten Form körperlicher Auseindandersetzungen psychisch und physisch durch entsprechende WingTsun-Techniken vorbereitet werden. Großmeister Kernspecht erforschte jahrzehntelang die Merkmale „realistischer Straßenkämpfe“ und formulierte auf der Grundlage der gesammelten Erfahrungen den Begriff des „Ritualkampfes“. Mit den BlitzDefence-Programmen erweiterte er das WT-Unterrichtssystem so, dass sich auch Anfänger bereits nach kürzester Zeit in solchen gefährlichen Situationen zurecht finden können.

Die BlitzDefence -Programme beinhalten folgende Schwerpunkte:

Stufenweise Entspannung, Verringerung einer gegenseitigen Bedrohung,
Kommunikation, Verständigung, Umgang miteinander,
sicheres Erkennen aller gegnerischen Angriffsvorbereitungen.
Kontrolle der eigene Angst, verbaler Täuschungen und Ablenkungen,
konsequentes und entschlossenen Ergreifen der erforderlichen Initiative im letzten Augenblick in Form von einigen wenigen und deshalb schnell erlernbaren WT-Gegenangriffen, die den Kontrahenten so gut wie keine Chance lassen.

Was macht BlitzDefence so unentbehrlich?

Zum einen sicherlich das „Triggern“. Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet sinngemäß „etwas auslösen, oder Auslöseimpuls“.

Hierbei werden bestimmte Gesten oder Sätze solange zusammen mit einem Schlag oder einer Schlagkombination trainiert, bis später allein durch Wiederholen der Geste oder des Satzes reflexartig die eintrainierte Technik ausgeführt wird. Das kann ein „Wie geht es deiner Mutter?“, oder „was machst du heute Abend?“ sein, aber auch etwas anderes Unerwartetes, wie eine Lippenbewegung, aus der ein Kuss wird!

Die Methode Trigger(-Wörter) einzusetzen, um bestimmte Handlungen auszulösen, ist eine der fundamentalsten NLP-Techniken. Durch einen visuellen, auditiven oder kinästhetischen Reiz internal oder external, wird eine Reaktion oder Situation verbunden, die von da an regelmäßig ausgelöst werden kann. Ein Trigger ist eine Reiz-Reaktionskopplung, die eine Erweiterung des Konzeptes der klassischen Konditionierung nach Pawlow darstellt.

Eine weitere Stärke des BlitzDefence-Trainings ist das Üben der sogenannten verbalen Phase. Hier lernt der Anwender, seine Stimme, seine Körpersprache, sein Wesen einzusetzen. Denn nichts ist wichtiger als die „Kommunikation“! Sie ist es, die im Vorfeld einen Kampf entscheiden kann. Ziel ist nicht eine neue Art der Rhetorik oder ein lautes Schreien, sondern das Richtige im richtigen Moment zu sagen, um eine drohende Gefahr abzuwenden.

Die ausgesuchten WT-Techniken sind es schließlich, die den BlitzDefence -Programmen Leben einhauchen. Das Element der einzeln zusammengesetzten Techniken ist das Gerüst für die erfolgreiche Selbstverteidigung und Selbstbehauptung.

Die Programme des 1. bis zum 3. Schülergrad enthalten die reine „Vorwärtsverteidigung“ Die Programme 4. bis 8. behandeln die sogenannten „Defensiven Taktiken“ Die „Spezialprogramme“ sind in der Oberstufe von 9. bis 12 Schülergrad behandelt.

Die Angst unter Kontrolle

BlitzDefencebeinhaltet eine Trainingsform, Ängste erst gar nicht in uns wachsen wachsen oder womöglich sogar auszubrechen zu lassen. In seiner Entstehung wird der Keim nicht reifen können, weil wir ihm nicht die Möglichkeit geben.

Die Anzeichen von „Angst“ in einer möglichen Gefahrensituation:

  • Angststarre und der Drang zur Toilette
  • Das typische „Kniezittern“ durch den enormen Adrenalinausstoß im Körper
  • Der trockene Mund, das Räuspern dabei
  • Die Denkblockaden, Hirnareale werden durch den „Stress“ förmlich lahmgelegt
  • Erhöhter Muskeltonus

Die Angst kann Flucht aber auch Angriff bewirken. Angst entsteht durch Nicht-wissen oder Nicht-kontrollieren-können. Nicht-wissen kann durch Informationen, Nicht-kontrollieren-können durch Training beseitigt werden.

Wie sehen es die „Anwender“, die tagtäglich damit konfrontiert werden, sei es das Gelernte weiter an die eigenen Schüler zu geben, oder es eben selbst anwenden zu müssen.
Einfacher ausgedrückt:

„Hält BlitzDefencedas, was es verspricht?“

Sie-Hon
1. TG Schulleiter WT-Schulen Osnabrück und Georgsmarienhütte

Die BlitzDefence-Programme habe ich alle kennengelernt. Wenn man die BlitzDefence-Programme in das bisherige Training integrieren möchte, muss man entweder die Unterrichtszeit erhöhen oder alles bisherige ein wenig „stauchen“, damit BlitzDefence in dem Training Platz finden kann. Was mir äußerst schwer fiel war, einen Teil des bisherigen Trainings durch BlitzDefence zu ersetzen.
Die Gründe dafür sind zum einen, weil ich schon jahrelang die alten Programme unterrichte und ich es irgendwie schade finde, darauf zu verzichten (z. B. die schnellen Backfist-Techniken aus dem alten 2er-Programm). Zum anderen das Argument, dass heutzutage fast nur noch Ritualkämpfe stattfinden. Die Betonung liegt auf „fast nur noch“. Wer sagt mir denn, dass es nicht doch noch Duellkämpfe gibt? Vor allem mir als Schulleiter? Schliesslich muss ich doch auf Herausforderungen anderer Stile vorbereitet sein. :-)

Die BlitzDefence-Programme stellen aus meiner Sicht einen Meilenstein nicht nur in der WT-Geschichte dar, vielleicht sogar in der Kampfkunstwelt. Durch die psychologische Phase, dargestellt und trainiert durch die Rollenspiele, lernt man verbale Schlagfertigkeit und Angstbeherrschung. Obwohl ich anmerken muss, dass das Trainieren der Angstbeherrschung sehr schwierig ist. Unter Trainingsbedingungen ist Angst sehr schwer zu erzeugen, ausser man hat wirklich einen sehr guten Schauspieler, der den bösen Schläger realistisch mimen kann. Ein Tip: Ab und zu aus heiterem Himmel einen Schüler mitten im Unterricht anschreien, manchmal funktioniert es ...:-)

BlitzDefence habe ich heute in meinen Unterricht reingequescht. D.h. die Schüler trainieren ca. 15 bis 20 Minuten von der 90-minütigen Trainingseinheit BlitzDefence. Entweder die Rollenspiele oder das Pratzentraining. In den unteren Schülergraden (1 bis 4) habe ich bereits eine gewisse Unterrichtsroutine erreicht (weil mehr Schüler). Bei den höheren Programmen könnte ich selber mal wieder eine Auffrischung in Form von Seminaren gebrauchen. Hier sieht man, dass BlitzDefence zwar erfolgreich eingeführt worden ist, aber bestimmt noch nicht fest etabliert wurde.

Bis jetzt sind alle der Meinung, dass das BlitzDefence logisch ist. Erst Linksausleger, dann Rechtsausleger, dann Frontalangreifer. Ringerangriffe oben, mittig und unten. Alles ist sehr systematisch durchdacht. Laut Feedback eines Schülers, der häufiger in Auseinandersetzungen geraten ist, müsste man die Frontale Annäherung im ersten Schülergrad ansiedeln, weil diese am häufigsten in der Realität vorkommt. Frauen tun sich ein wenig schwer mit dem Rollenspiel, einige haben sich am Anfang überwinden müssen, um z. B. laut zu schreien („Lass mich in Ruhe“). Lieber im Training die Überwindung beherrschen, als im Ernstfall Schwierigkeiten damit zu haben. Das Pratzentraining trägt nicht nur dazu bei Schlagkraft, Schnelligkeit und Präzision zu verbessern, sondern auch gewisse Schlaghemmungen abzulegen. Einige, die sich vorher noch nie geprügelt haben, scheinen dadurch etwas mehr an Selbstvertrauen gewonnen zu haben.

Fazit:

Ich denke, dass BlitzDefence die Wahrscheinlichkeit, eine körperliche Auseinandersetzung erfolgreich zu bestehen, sehr erhöht. Wenn man die Unterrichtsanweisungen präzise befolgt, hat man mit BlitzDefence sehr gute Chancen. Um das genauer beurteilen zu können, sind natürlich weitere Erfahrungsberichte auszuwerten. Mein Favorit ist das 4er Programm: In der Schlagdistanz durch die präzise Ausrichtung und Armhaltung einen gegnerischen Angriff zuvorzukommen, ist genial. Ein wichtiger Pluspunkt ist der Vorkampfbereich mit den psychologischen Phasen (verbal, Mimik und Gestik) und die neue Strategie: möglichst im Vorfeld die Situation in die Hand nehmen und zu deeskalieren. Denn: Ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf. WingTsun ist dadurch noch ganzheitlicher als Selbstverteidigung geworden. Einziger Kritikpunkt: Es fehlen Anreize zu Präventionsmaßnahmen. Wenn ich z. B. unauffällig angezogen bin, werde ich auch nicht angesprochen oder man kann z. B. auch einen längeren Weg nehmen, um eine dunkel beleuchtete Straße zu umgehen. Alles Maßnahmen, die das Risiko noch einmal minimieren. So muss jeder Schüler für sich selbst seine/ihre eigene Strategie in diesem Bereich entwickeln.

Oliver C. Pfannenstiel, 3. TG

Leiter der WT-Schule Strausberg Ausbilderteam bei Sifu Hayo Zuber in Berlin-Kreuzberg

Mit dem Begriff „BlitzDefence“ konnten bisher die wenigsten in Strausberg etwas anfangen. Zahlreiche Werbeaktionen haben in dieser Hinsicht nicht viel gebracht. Die „WingTsun-Schule“ hingegen ist vielen geläufig. Vielleicht besitzen „exotischere“ Begriffe wie WingTsun einen größeren Wiedererkennungseffekt?

Schätzungsweise 30 Prozent der Schüler/innen haben bei mir WT begonnen, weil sie genau das gesucht haben, was BlitzDefence verspricht: BlitzDefence hebt die Wichtigkeit der Vorkampfsituation sowie die Rolle des Selbst und des Anderen darin hervor. Es schult die Aufmerksamkeit, den Umgang mit Ängsten und die Selbstbehauptung in Konfliktsituationen; juristisch einwandfrei, männer- und frauenspezifisch.

Vielleicht 70 Prozent besitzen unterschiedlichste Motivationen, WT zu lernen: die Effektivität des WT, Spaß am Bewegen, klassische WT-Übungen, unser Unterrichtsklima, WT-Philosophien, unterschiedlichste Altersgruppen von 13 bis 70, die „weiche“ Kampfkunst, etc. Aufgrund der Vielseitigkeit des WT ist für jede / n etwas dabei.

In meinem Unterricht bildet BlitzDefence einen festen Bestandteil.
Etwa ein Drittel der zweistündigen Unterrichtszeit üben die Schüler/innen ihre jeweiligen BlitzDefence-Programme. Die übrige Zeit wird für klassische WT-Übungen, Chi-Sao, Lat Sao und Sparring verwendet. Auf Lehrgängen baue ich manchmal Theorieblöcke über Notwehr, Umgang mit Angst, Deeskalation und Selbstbehauptung ein. Frauen lernen sich anders zu behaupten als Männer.
BlitzDefence ist eine gute Vorbereitung auf die Realität außerhalb der WT-Schule.

„Dem Bösen ins Gesicht sehen“

Gewalt und Kriminalität gehören (leider) zu unserem Alltag. Es geht darum, den Blick hierfür zu schärfen und einen „bodenständigen“ Umgang damit zu entwickeln.

GM Kernspecht schreibt in seinem neuen Buch „Nur wenn man die Tricks und Täuschungsmanöver der Schläger und Straßenkämpfer kennt, kann man sich gegen diese verteidigen“ (S. 7).

Nicht alle WT-Lehrer/innen haben die Erfahrungen gemacht, die dem BlitzDefence, insbesondere den Rollenspielen, zu Grunde liegen. Das kann nachteilig sein. Man sollte aber „das Böse“ kennen lernen, um mit ihm im Unterricht zu arbeiten. Als Lehrer liegt die Rolle des „Oberbösen“ an mir. Das muss „authentisch“ rüberkommen, sonst wirkt es lächerlich und ist außerdem keine gute Vorbereitung auf die „Praxis“.

GM Kernspecht hat laut Karl Koch früher in dunklen Spelunken als stiller Beobachter „mitgeschrieben“ und praxisnahe Studien betrieben. In diesem Sinne kann man sich beispielsweise auf diese Rolle vorbereiten, wenn man („undercover“) die Orte aufsucht, „wo es Zoff gibt“; natürlich ohne selbst mitmischen zu wollen. Dazu gehören eine gute Beobachtungsgabe und eine innere Distanz in unangenehmen Situationen.

Sensationstourismus und Rechtswidrigkeiten haben dabei nichts verloren.

Man kann das in kleinen Schritten beginnen.

Wer sich zudem mit Betroffenen, Türstehern, Streetworkern, Frauenhäusern und Polizisten austauscht oder selbst (auch nur für kurze Zeit) im sozialen oder gastronomischen Bereich jobbt, kann den eigenen Horizont nur erweitern.

Die vielen Ebenen von Frauenselbstverteidigung werden in den sehr aufschlussreichen ÜL-Seminaren von Sabine Mackrodt und Emmanuel Keller praxisnah vermittelt.

Einen Schwerpunkt bildet das Rollenspiel.

Schauspielerei und Praxis

Für den Unterricht läuft es auf Schauspielerei hinaus. Ein guter Schauspieler studiert seine Rolle praxisnah und kann seine Rolle jederzeit ablegen. Als WT-Lehrer/innen geht es uns bezüglich dem BlitzDefence -Rollenspiel ähnlich. „Bedarfte“ und „unbedarfte“ Schüler/innen bereiten wir mit unserer „Schauspielerei“ auf gefährliche Situationen vor. Wir zeigen ihnen Lösungsmöglichkeiten. Damit besitzen wir ihnen gegenüber eine gewisse Verantwortung.

Die eigene (Tages-) Befindlichkeit sollte für das Rollenspiel stimmig sein. Als WT-Lehrer erfordert es von mir Fingerspitzengefühl, mit der „Oberbösen-Rolle“ verantwortungsvoll umzugehen. Gleiches gilt für die Übenden untereinander.

Nicht jeder Schüler oder jede Schülerin hat Lust darauf, sich in jedem Unterricht wüst beschimpfen und bedrängen zu lassen. Das sollte gut dosiert sein und ein gegenseitiges Einvernehmen beinhalten. Non-verbale Signale zum Abbruch der Übung sollten von allen Beteiligten rechtzeitig erkannt werden.

Manchmal sind Schüler/innen dabei, denen die Rollenspiele aus dem BlitzDefence nicht liegen. Ich lasse dann im Hintergrund sehr laut Musik laufen, damit die Hemmschwelle gesenkt wird, sich laut und deutlich zu artikulieren. Das nimmt erfahrungsgemäß die letzten Hemmnisse, innerhalb der Gruppe zu „schauspielern“ und lockert das Klima auf.

Schließlich sehen viele WT als eine Freizeitbeschäftigung, die neben dem Selbstverteidigungsaspekt Spaß macht. Um den Spaßfaktor nicht zu verlieren, sollten die Schüler/innen jederzeit aus dem Rollenspiel aussteigen können.

Auch wenn ich nun Einiges darüber geschrieben habe, so nimmt das Rollenspiel in meinem Unterricht (in der Übung – nicht in der Erklärung) nie mehr als 10 Minuten ein. Teilweise lasse ich es ganz weg oder hebe nur einige Aspekte daraus hervor: allgemeine Körpersprache, Augen, Ablenkungsmanöver, Opferpose, Aufmerksamkeit, Kommunikationstechniken, Monitoring, etc.
Ob BlitzDefence schließendlich in der „Praxis“ das hält, was es verspricht, darüber bekomme ich leider wenig, dann aber positives Feedback. Dazu gehören Rückmeldungen wie diese: ein WT-Schüler wird von einer Gruppe beleidigt und bedroht, dann aber nicht körperlich angegriffen. Er fühlt sich erniedrigt und ärgert sich im Nachhinein, sich nicht offensiver gewehrt zu haben. Aber was wiegt schlimmer: eine Beleidigung oder eine Schlägerei mit einer Gruppe mit unklarem Ausgang?

Dass er aber trotz zahlenmäßiger Überlegenheit der Gegner nicht körperlich attackiert wurde, sehe ich als einen Erfolg; Beleidigungen nicht persönlich zu nehmen als Übung.

Hier wären wir wieder bei der Schauspielerei: man sollte die Rolle vom „Erniedrigten“ als solche sehen und auch wieder ablegen können. Einfach ist das sicher nicht.

Vielleicht ist das ein Anzeichen für selbst-bewusstes Auftreten, wenn sich WTler/innen nicht so leicht in Schlägereien verwickeln lassen. Inhalt des ersten WT-Schülerprogrammes ist es, dass nicht die „durch K.O. gewonnen“, sondern die vermiedenen Kämpfe die wirklichen Siege sind.

Die Dunkelziffer hierfür wird bei unseren WT-Schüler/innen hoffentlich sehr hoch sein. Ist kein Feedback ein gutes Feedback?

Ruckhaber,

1.TG, Schulleiter Borna und Markkleeberg

Wie wird BlitzDefence bei uns trainiert?

Um BlitzDefence zu trainieren, benutzen wir Rollenspiele. Dabei habe ich festgestellt, dass den Anfängern die verbale Phase leichter fällt als die körperliche Phase. Bei den fortgeschrittenen Schülern beobachte ich wenige Probleme beim Einsatz der verschiedenen Techniken nur das Reden sowie das Besänftigen und das „Sprechen mit den Händen“ fällt oft schwer. Meistens sind diese Schüler schon etwas länger dabei und sind noch auf die Methode „Vorgehen mit Kettenfauststößen“ getrimmt. Für die Anfänger ist es oft schwer, in die Rolle des Aggressors zu schlüpfen und fortgeschrittene Schüler müssen aushelfen. Sehr oft verwende ich Pratzen im Training um Schlagkraft und Koordination zu verbessern.

Wie oft wird BlitzDefence trainiert?

In meinen beiden Schulen wird regelmäßig BlitzDefence trainiert. Für die unteren Schülergrade binde ich BlitzDefence 30min bis 45min in fast jedes Training ein. Die höheren Schülergrade trainieren BlitzDefence für ca. 15 min je Trainingseinheit. (eine Trainingseinheit =1,5h)

Wie ist die Umsetzung in der Praxis?

Einer meiner Schüler erzählt mir häufig, dass er BlitzDefence erfolgreich eingesetzt hat. Er arbeitet als Ordner in verschiedenen Szenelokalen. Dort gelingt es ihm oft, durch BlitzDefence die Situation zu entschärfen. Bis jetzt hatte ich noch keinen Schüler, der direkt wegen BlitzDefence bei mir angefangen hat. Auch sind die Bücher vom Wu Shu-Verlag den Anfängern unbekannt. Die meisten informieren sich über das Internet. Vielleicht ist es eine Möglichkeit, eine Leseprobe ins Internet zu stellen.

Resümee

Ich finde die BlitzDefence-Methode ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, um in gefährlichen Situationen richtig zu reagieren. Das Konzept ist klar und einfach und es lässt sich vor allem den Anfängern gut und überzeugend erklären.

Dass wir bei BlitzDefence reden und versuchen, den Gegner zu beschwichtigen, ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern. Damit können wir uns von der breiten Masse abheben. Meinen Schülern macht das Üben von BlitzDefence viel Spaß. Bei den Rollenspielen wird viel gelacht, speziell dann, wenn die Rolle des Angreifers gut rübergekommen ist. Ein weiterer Vorteil von BlitzDefence ist, dass das Erlernte sofort übertragbar ist. Bei vielen anderen Übungen versteht der Schüler erst im Laufe der Zeit, wofür sie gut sind.

Gut kommt bei den meisten Schülern auch an, dass sie mit BlitzDefence im Rahmen des Gesetzes handeln können.

Textzusammenstellung: Mirko Kannenwischer