WingTsun

Zehn Jahre im Technologiepark

Sifu Thorsten Elge feiert Jubiläum mit seiner WT-Schule Hennigsdorf. Er erfüllte sich einen Traum.

Wer kennt Hennigsdorf? Das kleine beschauliche Städtchen an der Oberhavel mit seinen etwa 26.000 Einwohnern liegt nördlich von Berlin. Hier sitzen wichtige Unternehmen aus der Transport- und Biotechnikbranche. Im September 1999 entschloss sich Sifu Thorsten Elge (heute 4. Grad), in diesem Technologiepark vor den Toren Berlins eine WT-Schule zu eröffnen.
Es war und ist nicht einfach, sich im ländlichen Brandenburg eine Existenz aufzubauen. Doch mit viel Herzblut und Engagement hat der heute 43-jährige Diplom-Informatiker alles auf eine Karte gesetzt, um seinen Traum wahr werden zu lassen.

Anfang in einem Fitness-Center
Dort bot Sifu Thorsten zweimal wöchentlich WT an. Seine ersten Schüler waren Frauen, die bei der Post arbeiteten. Nach und nach vergrößerte sich die Gruppe. Es kamen ChiKung und Kids-WingTsun hinzu. Man wich in eine größere Sporthalle aus. Doch weder ihr Ambiente noch deren Lage stellten Sifu Thorsten zufrieden. Deshalb bezog er mit der WingTsun-Schule im Jahre 2003 eigene, zentral gelegene Räumlichkeiten.
Heute trainieren hier Polizisten, Ingenieure, Hausfrauen, Krankenschwestern, Azubis und viele weitere Berufsgruppen miteinander in einem gepflegten Ambiente. Man trifft dort eine bunte Mischung aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an. „Wichtig ist mir an der WT-Schule“, so Sifu Thorsten Elge, „dass es ein schöner Ort ist, an dem sich die Schüler wohl fühlen und sich auf allen drei Ebenen – bewusst oder unbewusst – weiterentwickeln.“ Die Schule besitzt in der Region einen hohen Bekannt- und Beliebtheitsgrad.

Das Kind im Kämpfer
Auch Blinde hat er schon unterrichtet. Einige seiner Schüler erlangten bereits den Technikergrad. Ein besonderes Augenmerk legt Sifu Thorsten Elge auf seine WT-Kinder. Scherzhaft bemerkt er: „Auch in mir schlummert noch ein Kind, das im Kidstraining wieder erwacht!“ Schließlich startete er im Alter von 10 Jahren seine Kampfkunstlaufbahn mit Judo. Als Jugendlicher kümmerte er sich um seinen schwerkranken, 15 Jahre jüngeren Bruder und motivierte ihn zur Selbstverteidigung. Eigene Kinder hat er nicht. Dafür gibt er seinen WT-Kids viel mit auf den Weg und sein Unterricht kommt bei ihnen sehr gut an. Zudem unterrichtet er seit 2008 Gewaltprävention an den Schulen im Ort.

Zur Person: Hobbytaucher
Bereits im Winter 1981/82 begann er bei Dai-Sifu Peter Vilimek in Berlin mit dem WT-Training und lernte später auch bei Sifu Klaus Schildert. 1988 legte der Hobbytaucher wegen Studium und Beruf eine 8-jährige WT-Pause ein und tauchte ab. Dann 1996 tauchte er wieder auf. Seitdem ist der Privatschüler von GM Dr. sc. Kernspecht wieder hoch motiviert dabei. Besonderen Wert legt er darauf, im freundschaftlichen Austausch mit anderen EWTO-Schulleitern zu stehen. In seiner EWTO-Leadership-Schule bietet er heute ein volles Programm an: Kids-WingTsun, WT für Teens, EWTO-Gewaltpräventions-Kurse und natürlich WT „the pure thing“. Zurzeit bereitet er sich auf den ersten Meistergrad vor.

Erfolgsstory made in Brandenburg
Nach zehn Jahren kann man resümieren, dass Sifu Thorstens Traum in mehrfacher Hinsicht wahr geworden ist: Seine Leidenschaft als WT-Schulleiter und sein Pioniergeist veranlassten ihn schließlich, 2003 seine sichere Festanstellung am Max-Planck-Institut aufzugeben. Im gleichen Jahr lernte er seine heutige Lebenspartnerin kennen, die als WT-Schülerin in den neuen Räumlichkeiten anfing und heute mit ihm Kids-WingTsun unterrichtet. Sifu Thorsten widmet sein Leben dem WingTsun und dem ChiKung. Er ist sogar von Berlin nach Falkensee gezogen, um näher an seinen Schülern zu sein. Neben seinen WT-Schulen in Oranienburg und Falkensee hat der WT-Vollprofi in Hennigsdorf eine stattliche Schule aufgebaut, die aktuell eine dreistellige Mitgliederzahl aufzuweisen hat.

Wie wollen er und seine WT-Schule das Jubiläum feiern?
„Natürlich mit WingTsun! Dai-Sifu Peter Vilimek kommt nach Hennigsdorf und leitet den Jubiläumslehrgang in meiner Schule. Darauf freuen wir uns schon alle sehr!“

Text: Sifu Oliver C. Pfannenstiel