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Wer hat an der Uhr gedreht…

SMS: Abschiednehmen von Schloss Langenzell? TG-Lehrgang auf dem Schloss mit den Meistern Groß, Gutierrez, König, Schembri und Schrön am 30.05.09. Anmeldung vor Ort ab…

Ach ja, noch einmal auf Schloss Langenzell Techniker- bzw. Meisterprogramme trainieren. Dieses Angebot nahmen viele WingTsunler wahr. Bei Sonnenschein, einem leichten, erfrischenden Wind und sommerlichen Temperaturen unterrichteten die Dai-Sifus Giuseppe Schembri, Andreas, Groß, Victor Gutierrez, Oliver König und Thomas Schrön auf der Schlossterrasse Partnerformen und für manche noch neue ChiSao-Übungen.
Um 10.00 Uhr startete der Lehrgang. Nach einer Einteilung in verschiedene Graduierungsgruppen durfte jede Gruppe per Mehrheitsbeschluss eine Partnerform bestimmen, die sie vertieft trainieren wollte. Nach einem kurzen Einstieg in den Ablauf der jeweiligen Partnerform, wurden zunächst die Bewegungen detailliert von den fünf Meistern erläutert und konnten dann geübt werden. Die Meister waren ständig bereit, Fragen zu beantworten, wenn nötig korrigierend einzugreifen, Bewegungen spüren zu lassen.

Dann begann der Boykott. Nein, wir Teilnehmer probten nicht den Aufstand, sondern trainierten als Nächstes gezielt, wie man verschiedene Störversuche kontert. Plötzlich stand da ein „Holzpuppenmann“ vor einem, der nicht im Traum daran dachte, weich zu reagieren. Oder der Angriff wandelte sich plötzlich in einen Ringerangriff.

Die Meister betreuten die einzelnen Gruppen immer umschichtig, das heißt, dass man zu den jeweiligen Partnerformen Hinweise von verschiedenen Meistern bekam. Verwirrend? Weit gefehlt! Für einige ergab sich ein Aha-Effekt: Jeder Meister hat zwar etwas andere Schwerpunkte oder eine etwas andere Herangehensweise, aber alle vermittelten im Grunde doch dasselbe WingTsun. Manch einer entdeckte plötzlich, dass da ja eigentlich gar keine unterschiedlichen Abläufe existierten. Hier konnten diverse Missverständnisse und Unklarheiten beseitigt werden, was allerdings nur dadurch möglich wurde, dass die Meister als eingespieltes Team zusammenarbeiteten. Im Gedächtnis werden auch die lustigen und dadurch oftmals ausgesprochen einprägsamen Erklärungen von Dai-Sifu Groß bleiben.

Vor der Mittagspause gab es zur Auflockerung noch verschiedene ChiSao-Übungen, die für 3er- bzw. im Weiteren 4er-Gruppen konzipiert waren. Da ging es darum, auf der einen Seite einen Angriff abzuwehren, während man auf der anderen Seite angriff und später auch noch einen dritten Gegner im Auge behalten musste. Eine echte Herausforderung für die Wahrnehmung, nach der es in die verdiente Mittagspause ging.

Am Nachmittag ging es zurück in die Anwendungen zu den Partnerformen und einige nutzten noch die Gelegenheit, einen Teil ihrer anstehenden TG-Prüfungen abzulegen. Unterbrochen wurde das nachmittägliche Training nur durch eine kleine Pause für ein Lehrgangsfoto. Als es um 17.00 Uhr hieß: „Time to say goodbye“, fragten sich wohl alle, „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät…“
Immer wieder hörte man: „Ehrlich, die Zeit ist ja wie im Fluge vergangen.“ „Das hat so viel Spaß gemacht, dass man gar nicht gemerkt hat, wie die Zeit vergeht.“

Aber auch die Äußerungen der Meister lassen den Schluss zu, dass sie viel Spaß an diesem Lehrgang hatten: „Das schöne Wetter und alle sind gut drauf!“ „Zeit verging sehr schnell, hat man gar nicht gemerkt!“ „Die Teilnehmer waren hoch motiviert! Da macht das Unterrichten richtig Spaß!“

Text: André Hofmann
Fotos: hm

Ein kleiner Trost für alle, die nicht dabei sein konnten: Ein Lehrgang bietet noch die Gelegenheit, die Atmosphäre des Schlosses auf sich wirken zu lassen. Am 15./16. Juni findet dort als definitiv letzter Lehrgang der Formenlehrgang mit Dai-Sifu Giuseppe Schembri statt.