Anfang dieses Jahres rief mich eine Hamburger Firma an und fragte, ob wir ein paar Komparsinnen für den nächsten Tatort in Kiel hätten. Ich sagte sofort zu.
Wir machten einen Termin aus und trafen uns dann in der WT-Akademie Kiel: Am Trainingsset erschienen zehn Komparsinnen, die kein WT kannten, unsere Schülerinnen, die Regie-Assistentin, die Kostümbildnerin und die Schauspielerinnen Gabriela Maria Schmeide und Charlotte Crome. Es sollte ein Training nachgestellt werden. Geübt wurden die ersten drei Sätze der Siu-Nim-Tau-Form und BlitzDefence-Programme. Dank unserer engagierten AusbilderInnen konnten alle Teilnehmerinnen schließlich ihren Part glaubwürdig „rüber bringen“.
Zunächst sollte in Karate-Anzügen unterrichtet werden. Das ging natürlich gar nicht: Es wäre so gewesen, als wäre der HSV in einer Bayern-Tracht auf dem Spielfeld erschienen. Dies konnten wir zum Glück abwenden. Schließlich standen alle Teilnehmerinnen in unserer WT-Trainingsbekleidung vor der Kamera, was der Artikelversand unkompliziert ermöglichte. Ein dickes Dankeschön!
Die Hauptdarstellerinnen sollten etwas mehr WT beherrschen. Eine von ihnen hatte sogar die Rolle einer Trainerin. Die beiden bekamen noch zusätzlichen Unterricht bei meiner Frau Christina und mir. Nach einigen Stunden des Übens machte es den Schauspielerinnen so viel Spaß, dass sie sogar noch an einer normalen Trainingseinheit teilnahmen.
Der von Charlotte Crome gespielten WingTsun-Trainerin gingen Anweisungen wie „erster Satz, Arme durchstrecken, Kniespannung oder fester Stand“ schließlich locker über die Lippen.
Nun waren die Vorbereitungen getroffen und es konnte zum Dreh in eine Turnhalle in einem benachbarten Ort gehen.
Dort war für uns zunächst nur ein scheinbar heilloses Durcheinander erkennbar. Wahrscheinlich ging es uns dort so, wie es die Filmleute bei einem normalen WT-Unterricht empfinden würden: Überall passiert etwas Unterschiedliches, was der WT-unkundige Betrachter nur schwer einordnen kann.
Nachdem alle Komparsinnen am Set angekommen waren, ging es los: Klappe, die erste.  Jede noch so kleine Einstellung wurde immer und immer wieder gedreht. Alle mussten viel Geduld mitbringen. Nach acht Stunden waren alle Szenen im Kasten und die Darstellerinnen sichtlich erschöpft. Aber jede nahm viele neue Eindrücke mit nach Hause.
Wir sind gespannt, was im Film von dem ganzen Tag nach dem Schneiden übrig bleiben wird. Fest steht in jedem Fall: Es hat viel Spaß gemacht, wir lernten supernette Schauspieler kennen und sind um eine außergewöhnliche Erfahrung reicher.

Der voraussichtliche Sendetermin des Tatorts ist der 12. Oktober um 20.15 Uhr in der ARD.
Titel der Folge: Borowski und die einsamen Herzen

Text + Fotos:
Sifu Frank Schmalz, 6. PG WT