WingTsun

Siu-Nim-Tau korrekt geübt

Mit kleinen Tipps von Dai-Sifu Giuseppe Schembri zum siebten und achten Satz, schließen wir die kleine Reihe zu wichtigen Details des Siu-Nim-Tau-Trainings ab ...

Die Qualität des Formentrainings entscheidet im WingTsun-Unterrichtssystem wesentlich über die Fähigkeit, die Prinzipien des WT im Kampf anwenden zu können.
Der Bewegungsablauf der vergleichsweise kurzen WingTsun-Formen ist schnell gelernt und doch feilen selbst Meister immer weiter an der Ausführung.
Selbstverständlich könnte man unzählig viele Aspekte beschreiben, die während des Formentrainings ganz besonders beachtet werden müssen.
In dieser Serie geht es nicht um eine möglichst umfangreiche Analysensammlung aller Bewegungen einer Form. Vielmehr weist Dai-Sifu Schembri exemplarisch auf wichtige Merkmale hin, die zu beachten sind.

Siu Nim Tau

7. Satz:
Der linke Arm führt Bong Sao aus. Daraufhin wird der Ellbogen gesenkt und in die Tan-Sao-Position gewechselt. Aus dieser Stellung heraus wird ein Handflächenstoß mit nach unten zeigenden Fingerspitzen (Ong-Cheung) ausgeführt. Danach folgen eine Huen-Sao-Bewegung und das Zurückziehen der geschlossenen Faust durch Sao-Kuen. Die Bewegungsabfolge wird mit der rechten Hand wiederholt.

MERKE: Besonders zu beachten ist, dass während des Wechsels von Bong-Sao zu Tan-Sao die Bewegung vom Ellbogen geführt wird. Das Handgelenk dreht sich erst ganz zum Schluss.

8. Satz:
Zunächst wird die linke Hand nach vorne unten gestoßen, wobei die Handfläche nach innen zeigt. Dann wird die rechte Hand in Höhe des linken Ellbogens angesetzt. Die Handfläche zeigt nach oben. Die rechte Hand wird nun entlang des linken Armes nach unten geschoben, während der linke Arm nach oben gezogen wird, bis die linke Hand mit der Handfläche nach oben am rechten Ellbogen ruht. Die Handfläche der rechten Hand dreht sich während der Bewegung um, sodass sie am Ende nach innen zeigt. Diese Bewegungsabfolge (Tut-Sao) wird nun noch zweimal wiederholt. Nach der insgesamt dritten Wiederholung schließt sich die linke Hand zur Faust und es werden Kettenfauststöße ausgeführt. Mit einer Huen-Sao und Sao-Kuen-Bewegung wird die erste Form beendet.

MERKE: Wichtig ist es u.a., darauf zu achten, dass sich während der Tut-Sao-Bewegung der untere Arm erst zurückzieht, wenn die obere über das untere Handgelenk streift. (Koordination!)