Meisterlicher Besuch im vorweihnachtlichen Berlin
Am Sonnabend startete das lange WingTsun-Wochenende mit dem Trainer 4-Seminar „Einsatz von Übungsmessern zur Verbesserung der WingTsun-Fähigkeiten“ unter der Leitung von DaiSifu Oliver König (7. PG), unterstützt von den DaiSifus Giuseppe Schembri (8. PG) und Andreas Groß (7. PG) in der WingTsun-Akademie von DaiSifu Peter Vilimek (7. PG).
Aufmerksam und offen für meisterliche Anregungen waren alle bei der Sache. Es sind die vielen Details, die dieses Seminar noch lange werden nachwirken lassen.
Es war dem Seminarleiter DaiSifu König sehr wichtig, keinen Teilnehmer mit der falschen Vorstellung nach Hause gehen zu lassen, dass es sich hierbei um Messerabwehrübungen gehandelt habe, denn die Überschrift des Trainer-4-Seminares „Einsatz von Übungsmessern zur Verbesserung der WingTsun-Fähigkeiten“ war wörtlich zu nehmen. Den Abschluss des Unterrichts bildete die Übernahme der gerade geschulten Fähigkeiten in waffenlose Anwendungen.
Nach dem Seminar ist vor dem Seminar, und so blieb eine große Anzahl der Teilnehmer gleich da, um in der im unmittelbaren Anschluss danach beginnenden TG-Spezial Klasse unter der Leitung von DaiSifu Schembri ihr WingTsun-Können zu vertiefen. Der Unterricht begann zwar mit dem klassischen Partnerformentraining, wurde aber nach kurzer Zeit nahtlos in die modernen Programme überführt. Die Zeit verging wie im Fluge und der erste Tag dieses intensiven WingTsun-Wochenendes war auch schon vorbei.
Der folgende Tag – traditionell der lange Prüfungstag – fiel in diesem Jahr auf den 1. Advent. Aber statt gemütlich mit Keksen vor dem Adventskranz zu sitzen, machten sich viele WingTsunler am späten Vormittag auf, um an den TG-Klassen teilzunehmen.
Zunächst teilte der Seminarleiter DaiSifu Schembri die Anwesenden in verschiedene Gruppen ein. Besonderes Augenmerk galt den TG-Prüflingen. Diese erfreuten sich den ganzen Tag lang seiner kritischen Aufmerksamkeit.
Wie am Vortag begann das Seminar mit dem klassischen WingTsun, dem sich das Training der modernen Programme anschloss. Locker und entspannt, aber immer hoch konzentriert, arbeiteten alle an ihren Aufgaben. Es war die Mischung, die diesen 1. Advent zu etwas ganz Besonderem werden ließ: Einerseits ein Lehrer zum Anfassen, der etwas zulässt, der dir Lücken bietet, damit du lernen kannst, diese zu nutzen. Andererseits seine Sicht der Dinge, seine unverwechselbare Art dir unser WingTsun zu vermitteln.
Zeit, wo bist du nur geblieben? Die zwei Stunden waren ruckzuck um und nach einer Pause begann der allgemeine Teil des Lehrgangs, der für die TG-Prüflinge die Stunde der Wahrheit enthielt.
Nach der SiuNimTau erfolgte wieder die Einteilung in Trainingsgruppen. Die angehenden 1. Schülergrade strapazierten mit Erfolg ihre Stimmbänder und übertönten deutlich ein mehr als hundertstimmiges Murmelkonzert mit ihren STOPP-Rufen. Aus einer anderen Saalecke hörte man ein lautes Rumsen – ein angehender 10. SG war im Eifer des Gefechts auf dem Boden gelandet. Gut, dass die Halle über einen ordentlichen Parkettboden verfügt. Bei den TG-Prüflingen wich die Anspannung nach und nach einem entspannten Gesichtsausdruck; denn mehr als nur einmal beendete DaiSifu Schembri seine Prüfungen mit dem Kommentar: „Super!“
Geschafft! Ein intensives und mit vielen Anregungen garniertes WingTsun-Adventswochenende ging zu Ende. Zufriedene Gesichter, wohin man auch schaute. Allen war klar, ein guter WingTsunler fällt weder über Nacht vom Himmel, noch wird er dies binnen eines Wochenendes. Das hohe Niveau der Teilnehmer ist das Ergebnis jahrzehntelanger engagierter Arbeit der verantwortlichen Ausbilder und des Trainingsfleißes der Prüflinge. Und nicht vergessen werden darf der persönliche Einsatz Großmeister Dr. Kernspechts, der seit Jahrzehnten jährlich mindestens einmal in Berlin zum Unterrichten weilt und nächstes Jahr wieder erwartet wird.
Der Dank aller richtet sich selbstverständlich auch an die vielen fleißigen Helferhände im Hintergrund. Stellvertretend seien hier nur die beiden vor Ort agierenden Simos und Ina vom Headoffice Heidelberg genannt.
Text: Heike Schrade
Fotos: Christoph Gliniecki