WingTsun

Meister werden ist nicht schwer, Meister sein dagegen … alles Quatsch!

Nachdem ich es im vergangenen Jahr nur wenige Male zum privaten Unterricht geschafft hatte, lud mich mein SiFu (Großmeister K. R. Kernspecht) Ende Juli nach Pisa zur persönlichen und mehrtägigen Unterweisung seines aktuellen Prüfungsprogramms aus erster Hand ein, um mich bei meiner persönlichen Motivation (Prüfung zum 5. Praktikergrad) auf die Zielgerade zu bringen.

Kurzentschlossen und dem Beispiel meines Freundes und ehemaligen Schülers Constantin Mock folgend, buchte ich den Flug. Um alles Weitere brauchte ich mich nicht zu kümmern, denn SiFu hatte für alle meine Belange gesorgt und mir einen detaillierten Zeitplan – besser hätte es ein professioneller Reiseleiter kaum erledigen können – zusammengestellt.

1. Tag:
Mit akutem Schlafmangel lande ich in einer irischen Flug-Sardinenbüchse auf dem Aeroporto Galileo Galilei und werde von SiFu und seiner Tochter Natalie bereits erwartet. „Oh nein – ich habe die obligatorische Bestechungsschokolade vergessen“, aber SiFu, in großherziger Laune des Verzeihens, bringt diese fahrlässige Verfehlung nicht zur Sprache. In seinem alten Cabrio zu seinem Haus chauffiert, bleibt keine Zeit, meine Erschöpfung zu zelebrieren; denn auf gefühlten drei Quadratmeter Terrassenplatz wird mir im Sekundentakt meine Endlichkeit in einem Trainingsmarathon wohl dosiert vor Augen geführt. Nach wenigen Momenten erkennt mein Rücken blind sämtliche Unebenheiten der angrenzenden Wände, Kanten und Möbel der Terrasse. Aber bekanntlich ist das geteilte nur das halbe Leid, denn nicht nur ich bin Opfer des physisch erzeugten Erfahrungsprozesses. Auch Natalie und Meister Filippo Cuciuffo, der italienische Nationaltrainer, leisten mir beim Bescheidenheitstraining Gesellschaft.
Nach SiFus eigenen Angaben kommen wir überraschend schnell voran und durchlaufen eine Vielzahl von immer diffizileren Reaktionsübungen. Zwischendrin eine schnelle Exkursion zum letzten Satz der Doppelmesserform und unkonventioneller Interpretation der darin vermittelten Prinzipien im Waffenlosen. Nach vier Stunden sind Konzentration und Aufnahmefähigkeit völlig ausgereizt, aber körperliche Müdigkeit verspüre ich zu meiner großen Verwunderung keine. Habe mich selten so „aktiviert“ gefühlt. SiFu – dahingehend offensichtlich wenig ausgelastet – legt mit gelangweilter Miene kurz noch eine Mini-Einheit Schnellkrafttraining an der Schnellschen Drückmaschine mit 140 kg und 30 Wiederholungen im Keller nach. Fehlt dem Typen das Energiemangel-Gen völlig?

Schnell geht es weiter und ich folge SiFus Einladung zum Essen im Contadino. Wie im Training bin ich ihm aufgrund meiner auf „Basta!“ reduzierten Italienischkenntnisse ausgeliefert und analog zum Training bereue ich es nicht, mich von ihm durch die toskanisch-kulinarische Erlebniswelt führen zu lassen. Ist das vielleicht die passende Gelegenheit, vorsichtig ein paar heikle WingTsun-politische Fragen zu stellen, oder verderbe ich die Stimmung? Zu meiner freudigen Überraschung werden vermeintlich höchst brisante Themen völlig entspannt und offen erörtert.
Enthusiastisch berichtet SiFu von seinen drei Büchern, die er gerade verfasst und die noch dieses Jahr bzw. nächstes veröffentlicht werden sollen. Besonders interessant finde ich die darin aufgeführten Nach-/Hinweise über „WingTsun“-artige Publikationen bereits Anfang 1930 in Deutschland und den USA. Ich traue meinen Ohren nicht, als er mir verkündet, was er alles zur Veröffentlichung plant. Beiläufig vernehme ich, dass es mittlerweile ab dem 2. TG möglich ist, die komplette Langstockform und sogar ab dem 4.TG die einst geheimst gehaltene Doppelmesserform zu lernen.
Wir diskutieren lange über den Sinn und Unsinn der (Partner-)Formen. Zeitweise vertrete ich völlig diametrale Ansichten. SiFu hört mir zu, schildert mir anhand interessanter und anschaulicher Beispiele, warum er diese Dinge so sieht, aber er lässt mir auch meine Meinung, hört aufmerksam zu und diskutiert meine Einwürfe. Außerdem erfahre ich noch nebenbei, wie ich Bewusstseinserweiterungen oder gar Erleuchtung mittels der Haltungsübungen der WT-Formen erreichen kann. So wie von ihm geschildert, könnte man denken, er glaube daran. Der kleine Hinweis auf „theoretisch müsste es so funktionieren“ mit einem anonymen Grinsen in seinem Gesicht gepaart, verrät den temporären Ernsthaftigkeitsgrad, zu dem wir immer wieder geraten. Das ist es, was ich an meinem SiFu so schätze: seinen Humor und die Fähigkeit, sich selbst nicht wirklich zu ernst zu nehmen und sich über die ihn betreffenden Gerüchte mal herzlich zu amüsieren.
Wir diskutieren leidenschaftlich, wertschätzend, aber auch kritisch über die eigenen und andere Kampfkünste. Mit nahezu beidseitiger essens- & weinbedingter Gesichtslähmung und vielen außergewöhnlichen Eindrücken –körperlich, wie auch seelisch – werde ich später an meinem Hotel in Marina di Pisa abgesetzt.

2.Tag:
Um das Schlafdefizit ein wenig auszugleichen, verzichte ich auf die angedachte Touri-Fahrt nach Pisa-City und genieße die Entspannung im Hotel bis SiFu, Natalie und Sifu Filippo am Nachmittag im Hotelgarten erscheinen und dann gemeinsam ohne langes Wenn und Aber den Trainingsmarathon des Vortags fortsetzen. Ich weiß nicht, was penetranter ist: die Mücken, die offensichtlich keine deutschen Autan-Packungsbeilagen lesen können, oder SiFus Hände, die mich zeitweise zu wissen glauben lassen, wie sich ein Schlagzeug fühlen muss. SiFu scheint einen Sinn für die Grenze der Belastungsfähigkeit zu haben, da er beim Unterricht nicht schont, aber dennoch alles präzise dosiert. SiFu unantastbar? Nö, so habe ich ihn jedenfalls nicht erlebt. Stets fordert er mich auf, noch schneller und stärker zu versuchen, ihn zu treffen. Und er wirkt sehr ungehalten, wenn er im Respekt-Modus angegriffen wird. Schließlich nutze es ihm ja nichts, geschont zu werden. „Warte ab, kannste gerne haben“, denke ich mir. Der Vorsatz nutzt leider wenig, stelle ich dann fest. Außer, dass die zuvor verfinsterte Mine kurzfristig in das gewohnte Grinsen umschaltet, während er mich mit einem Gesichtsausdruck des Genießens durch die manuelle Mangel dreht. Manchmal trifft man SiFu und das teils mit ordentlich „Wumms“ dahinter, denn SiFu bringt einen dazu, wirklich alles zu geben. Der aber zuckt dann noch nicht einmal und quittiert es mit einem wohlwollend bestätigenden Lächeln, so dass es wohl meiner Spekulation überlassen bleibt, ob er mich bewusst durchgelassen hat oder ob ich mir nun etwas einbilden kann. Die vier Trainingseinheiten vergehen wie im Nu. Der Kopf qualmt von Anfang an. Ich moniere, dass ich mir die ganzen Ideen und Übungen nicht merken kann, aber SiFu winkt ab. Es gehe um die Prinzipien und Fähigkeiten – die Übungen dazu könne ich mir selbst kreieren.
Die Prinzipien bzw. Schwerpunkte unserer Trainingseinheiten liegen auf Weg-Sein, Glibbschen, Falten, Katapulten, Kollision und Timing.
Das „Weg-Sein“ (Nicht-da-Sein) entspricht nahezu widerstandsfreiem Nachgeben. Die Idee ist mir nicht neu, da SiFu dies schon vor über 15 Jahren anpries und ich diesen Ansatz auch bereits viele Jahre lang verfolgte – allerdings nicht in dieser extremen Konsequenz.
Glibbschen – der Rheinländer würde den Begriff „Flutschen“ verwenden – ist das treffergeschützte und angriffsmotivierte Umgehen gegnerischer Armpositionen, ohne typische taktile Impulse durch z.B. tief geführten Ellbogen zu geben.
Falten ist das zeitlich synchrone Drum-Herum-Klappen um gegnerische impulserzeugende Verhinderungsaktionen (z.B. Blocks) mit direkter Gegenattacke.
Katapulten bedeutet, sich an der gegnerischen Angriffs- oder Abwehrbewegung aufzuladen und spontan im Gegenangriff zu entladen.
Die Kollision bezeichnet das präzise Timing des Zuschlagens genau in dem Moment, in dem der Gegner durch seine Angriffsbewegung mit maximaler Energie in den von uns ausgeführten Gegenangriff läuft.
Und Timing meint in diesem Zusammenhang das Ausweichen und Kontern synchron zum gerade ausgeführten gegnerischen Initialangriff, so dass der Gegner sich beim Getroffenwerden immer noch im Vollzug seiner massiven Angriffsbewegung befindet, er den „Point-of-no-Return“ überschritten hat und eine Abwehrmaßnahme daher nahezu unmöglich ist.

Mir bleiben ca. 15 Minuten Pause, die mit dem Wechsel zur nahe gelegenen Strandbar und dem Verzehr spendierter Drinks verbracht werden. Schon erscheinen zwei italienische Privatschüler von SiFu zum persönlichen Unterricht und ich darf mich dazugesellen. Eine der beiden ist eine zierlich gebaute 1. Technikerin, namens Soledad Sainas, mit weniger als der Hälfte meines Körpergewichts. Es sei bemerkt, dass ich aktuell nicht zur Bevölkerungsgruppe der Unterernährten zähle. Sie beeindruckt mich neben ihrer Agilität, ihrer unfassbaren Reaktionsschnelligkeit und ihrer kämpferisch mehr als hinreichenden Aggressivität mit einer absoluten Kontrolle über sämtliche Bewegungen und Angriffe, die sie ausführt. Macht eine Mordsgaudi, mich in den folgenden zwei Stunden immer wieder mit ihr zu pelzen. Und allen, die behaupten, WingTsun funktioniere ja eh nicht, wünsche ich einmal eine Begegnung mit diesem italienischen Temperamentbündel. Aber auch Francesco Tanzini, ihr männlicher Begleiter und Lehrer zeigt beträchtliche Fähigkeiten und erweist sich als überaus sympathischer Trainingspartner.
Bis auf ein, zwei Touristen ist kaum einer der Gäste der Strandbar sonderlich irritiert, dass ein bärtiger junger Mann mit freiem Oberkörper drei noch jüngere Menschen spontan zwei Stunden lang auf offener Straße durch die Mangel dreht und uns von einem Felsbrocken gegen den nächsten schubst. Außer zwei zunächst etwas misstrauischen Polizeibeamten, die sich die gegenwärtige Tat von etwas näher betrachten wollen, scheint der Italiener als solcher entweder extrem entspannt zu sein oder der Ort ist SiFus Stamm-Keilerei-Bar und man hat sich bereits an das Bild gewöhnt.
Nach einem gemeinsamen herzlichen Abschied verbringe ich den nun schon angebrochenen Abend alleine für mich. Meine defizitären Italienischkenntnisse führen zu einem asketisch-bescheidenen Abendessen in einem einheimischen Speiselokal. Aber in Vorfreude auf das angekündigte Essen am Folgetag schleppe ich mich ins Hotelzimmer und der Tiefschlaf ereilt mich schneller als erahnt.

3.Tag:
Ich schwanke zwischen der Entscheidung nun doch einmal einen kurzen Vormittags-Touri-Besuch in die Stadt von Pisa zu unternehmen oder einfach die Morgensonne bei Espresso in der Bar am felsigen Strand nahe meinem Hotel zu genießen. Fern der Hektik lasse ich es darauf beruhen und frage mich, welche Anforderungen SiFu wohl heute für mich bereitstellt. Sprach er doch gestern von „Prüfung“ und von „Siegesfeier“ oder alternativ „Trauerfeier“ je nach dem, wie ich mich heute anstellen möge. Und ehe ich mich versehe, rast der große Uhrzeiger viele Male um seine Achse und fast komme ich zu spät zum verabredeten Unterrichtstreff im Hotelgarten.
SiFu führt ein wichtiges geschäftliches Telefonat nach Deutschland. Kein Grund mich warten zu lassen, denn in der linken Hand seinen uralten Nokia-Communicator ans Ohr haltend, stupst er mich mit der rechten von hier nach da und lässt keine Gelegenheit aus, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen. Nach ca. 10 Minuten bin ich soweit eingestellt, dass ich von drei Attacken zumindest eine einigermaßen erfolgreich überstehe und mein Ego zu pochen beginnt. Zeitgleich mit dem Telefonat wird auch meine kurz erklommene Phase des Hochmuts beendet. Heute ist noch alles ein bisschen schneller und heftiger. Mit freundlicher Unterstützung von Sifu Filippo und SiFus Tochter darf ich mich in der Mitte aufhalten und von den dreien zeitgleich angreifen lassen.
Hatte ich in der Vorzeit bereits das Vergnügen gehabt, mich von fünf Kollegen zeitgleich angreifen zu lassen, so war es hauptsächlich eine Willensfrage, die vorgegebene Zeit trotz vielfältiger und nicht nur dosierter Treffer durchzustehen. Hier bekommt das Ganze plötzlich System, bei dem Sinn und Erfolg erkennbar werden. Da liegt noch viel Arbeit vor mir und ich hoffe, dass ich nie in die Verlegenheit geraten werde, auf solche Fähigkeiten zurückgreifen zu müssen.
Nach Stunden des Trainings werde ich wieder zur gemeinsamen Espresso-Orangensaft-Orgien-Halbzeit in die nahe gelegene Strandbar eingeladen. Sobald die beiden italienischen Trainingskollegen von gestern den Ort des Genusses erreichen, wandelt sich dieser übergangslos in den Ort der unbarmherzigen Gleichgewichtslosigkeit, an deren Teilhabe ich wieder herzlich eingeladen werde. Die folgenden zwei Stunden vergehen auch zeitlich wie im Fluge. Irgendwie habe ich in der letzten Stunde kaum das Gefühl, dass ich noch viel aufnehmen kann – abgesehen von SiFus Fäusten, Ellbogen, Handflächen- und Kniestößen. Zeitweise denke ich, ich kämpfe um mein Leben. Kurz vor dem Moment, an dem ich aufgeben möchte, rettet mich SiFus Weckton aus seinem Communicator, der das Ende der Trainingssession ankündigt. Da dies mein letzter Trainingstag in Pisa ist, wird schnell noch ein Gruppenfoto geschossen und nach liebenswürdiger Verabschiedung von Francesco und Begleitung flüchte ich Wunden leckend unter die Hoteldusche. Viel Zeit für Regeneration bleibt nicht, denn SiFu und Natalie warten bereits im gegenübergelegenen Fischrestaurant.

Ich werde mit Sekt und Hummerkrabbencocktail empfangen und SiFu gratuliert mir zur soeben bestandenen praktischen Prüfung und nimmt sich viel Zeit für eine umfassende Manöverkritik in Form der Prüfungsnachbesprechung. Das gefällt mir; denn nach den Eindrücken der Vortage war ich mir trotz gesteigertem Lernfaktor nicht sicher, ob ich eine Trost-Bestanden-Bewertung erhalten hatte. Diese Befürchtung räumt mir SiFu mit detaillierter Beschreibung, der an mich gestellten und nach seiner Schilderung erfüllten Anforderungen, aus. Das geht natürlich runter wie Öl. Aber eine weitere Prüfung wartet auf mich, denn die nun auf mich einwirkende brutale kulinarische Delikatessen-Eskalation verlangt meine gesamte Selbstbeherrschung.
Wir klönen noch ein paar Stunden zusammen und erörtern persönliche Lebensphilosophien und natürlich auch - wie sollte es anders sein - über die Kampfkunst im Allgemeinen. Besonders interessiert lausche ich SiFus Unterscheidung in lineares und nichtlineares WingTsun und die jeweils Erfolg versprechenden Trainingsmethodiken. Die dazugehörigen Hintergründe rücken das Gesamtbild WingTsun noch einmal in ein ganz neues und nicht minder interessantes Licht.

Zum Abschied fühle ich mich so wehmütig wie früher bei Großmuttern, wenn sich der Sommerurlaub dem Ende zuneigte und man gar nicht wegwollte. Ich habe mich ausgesprochen wohlgefühlt, da mich SiFu und Natalie sehr herzlich aufnahmen und mir eine eindrucksvolle Zeit in familiärer Atmosphäre bescherten. Den Unterricht betreffend hat mich SiFu einem kompletten Reset unterzogen. An jahrelang fest antrainierten und hochgeschätzten Techniken konnte ich mich nach kürzester Zeit nicht mehr festhalten. Ich denke, er hat sein Ziel diesbezüglich erreicht. SiFus neue Trainingsmethoden riefen neben großer Begeisterung auch manche Zweifler – insbesondere die, die es nur aus zweiter oder dritter Hand berichtet bekommen – auf den Plan. Mich interessiert aber in erster und zweiter Linie nur: Was bringt es mir und was meinen Schülern? Meine Erfahrung im persönlichen Unterricht zeigt, dass die Zweifelnden lieber darüber diskutieren und sich in ihren Zweifeln bestätigt sehen wollen. Die Unbedarften, die sich zunächst einfach und vorbehaltlos diesen Übungen hingeben, machen oft unverhofft schnelle Fortschritte hinsichtlich ihrer Bewegungsgeschmeidigkeit und Reaktionsfähigkeit. SiFus zart konstruierte Tochter Natalie, die offensichtlich konsequent die ReakTsun-Methodik seit deren Entstehung praktiziert, war in den Tagen trotz offensichtlicher Graduierungsdifferenz eine durchaus adäquate Trainingspartnerin und hat mir viele wertvolle Hinweise für die erfolgreiche Umsetzung in SiFus Sinne gegeben.

Wie gibt sich SiFu, wenn er nach dem Unterricht etwas privater ist? Meine Erfahrungen – früher, wie auch heute: ein ganz normaler Mensch mit Schwächen und Stärken, aber sehr unkompliziert, sehr lustig, immer für einen albernen Scherz bereit und stets ein niveauvoller und auch einfühlsamer Gesprächspartner. Nur langweilig wird‘s mit ihm nie. In Alltagssituationen vor lauter Tatendrang manchmal etwas zerstreut wirkend, lässt er sich ohne jegliche Scheu und Allüren auf spontane Vorschläge und Ideen ein. Das gefällt mir gut. Er ist nicht nur in seinem persönlichen Kampfstil sehr flexibel.

Jetzt – nach Pisa und bestandener praktischer Meisterprüfung kann ich nur jedem empfehlen, aus Träumen Ziele zu stecken und diese zu verfolgen. Im Jahr 1988 hatte ich den ersten praktischen Kontakt mit WingTsun bei meinem Lehrer Sifu Heiko Martin. Heute habe ich mit seiner Hilfe und der von SiFu und meinen Trainingspartnern Dinge erreicht, die ich mir damals noch nicht einmal erhofft hatte.
Heute stelle ich ganz andere Ansprüche an das WingTsun, als ich es vor über 20 Jahren tat. Ich bin heute kein bisschen weniger fasziniert von dieser Kampfkunst und SiFu hat daran regelmäßig Anteil.

Meine Empfehlung:
Lasst es besser sein! Geht nicht zu ihm ins Privattraining! Denkt an die Kosten und die viele Zeit, die dabei draufgeht und lasst die Strapazen und den ganzen Aufwand nicht unbedacht. Dann hat er nämlich viel mehr Zeit und freie Termine für mich, wenn ich mich einmal wieder tunen lassen möchte.

Text: Jan-Holger Nahler, 5. PG
Fotos: EWTO-Schulen Nahler