EWTO

Making-of des neuen EWTO-Videos

Werfen wir mit Emi einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Lassen wir uns durch sie vermitteln, welcher Aufwand mit einem solchen Projekt verbunden ist. Es ist schon erstaunlich, was alles dazu gehört, um einen Film von 100 Sekunden Länge zu erstellen.

Mein Name ist Emi Chiparova. Ich bin 20 Jahre alt und komme aus Bulgarien, wo ich lange bei Sifu Stanislav Bagalev WingTsun – bis zum 12. Schülergrad – trainierte. Vor einem Jahr kam ich nach Deutschland, um hier Computerlinguistik zu studieren und wohne seitdem in Heidelberg. Ich konnte leider zunächst mit WT nicht weitermachen, weil es keine Abendklassen gab, wo ich neben meinem Studium hätte weitertrainieren können. Seit der Neueröffnung der WingTsun-Akademie in der Trainerakademie hat sich das glücklicherweise geändert und ich habe endlich wieder mit dem Training angefangen.

Die neue Heidelberger WingTsun-Schule unter der Leitung von Philip Mennen öffnete im Februar ihre Pforten und bietet WingTsun-Unterricht für Erwachsene in Abendklassen an.

Bereits bei der Neueröffnung der WingTsun-Schule durfte ich bei den Vorbereitungen helfen. Anschließend ergab es sich, dass ich auch weiterhin immer wieder kleine Aufgaben für die EWTO übernahm. So kam es dazu, dass ich plötzlich auch bei einem so großen Videoprojekt als Tonassistentin mitwirken durfte, wobei ich auf gewisse Erfahrungen in Bulgarien zurückgreifen konnte, da ich dort an vielen Demos, Interviews, Berichten, Trainings und Lehrgängen teilgenommen hatte. Ich hatte mir aber trotzdem nie träumen lassen, dass ich irgendwann in der EWTO-Zentrale an so einem Projekt dabei sein würde.

Meine Aufgabe beim Videodreh war zwar relativ einfach: Ich musste die Tonangel so halten, dass die Stimme aufgenommen werden konnte. Gleichzeitig musste ich darauf achten, dass das Mikrofon oder Tonangel nicht im Bild auftauchten.

Was Emi vergessen hat zu erzählen: Die Tonangel mit dem Mikrofon hat ein Gewicht von insgesamt fast 2 kg und sie musste diese unhandliche Gerätschaft über Stunden halten und sich darauf konzentrieren, nicht ins Blickfeld der Kameras zu geraten! Was sie ohne Murren tat! Und das selbst bei den unerfreulichen Temperaturen, mit denen die Eisheiligen während der Außenaufnahmen ihrem Namen alle Ehre machten.

Wenn ich nicht als Tonangelträgerin beschäftigt war, teilte man mir andere Aufgaben zu – z.B. Aufnehmen kleinerer Videoszenen für ein späteres Making-of-Video.

Ich hatte mir vorher niemals vorstellen können, wie viel Aufwand, Planung, Koordination, Feinabstimmung und Zeit für ein Video von letztlich nur 1 Minute und 40 Sekunden Dauer nötig sind. Wir haben allein zwei volle Tage am Drehort verbracht. Am ersten Tag haben wir 12 Stunden und am zweiten noch einmal 16 Stunden ohne nennenswerte Pausen gearbeitet, ehe wir alle Szenen im Kasten hatten.

Es war erstaunlich, wie viel Technik – Filmequipment mit all den Kameras, Beleuchtungs- und Zusatzgeräten für so einen Dreh zusammenkommen. Und am zweiten Drehtag fuhr noch zusätzlich ein LKW vor: voll mit Beleuchtungstechnik!

Die beiden Drehtage waren aber nur die Spitze des Eisbergs: Vorher waren schon viele Stunden ins Drehbuch, die Akquisition der Darsteller, die Suche nach einem Drehort, die Einholung einer Dreherlaubnis, die Bedarfsplanung und Beschaffung von Equipment, die Terminplanung und, und, und geflossen.

Was ich auch besonders gut fand, war das einmalige Gefühl, dass in einer professionellen und angenehmen Atmosphäre zusammengearbeitet wurde und dabei auch noch alle Leute super cool drauf waren, selbst wenn es dann irgendwann schon super spät war und bei den Außenaufnahmen außerdem noch kalt.

Bei der Generalprobe am Freitag zog sich das Model Anja offenbar eine Zerrung zu. Als sie am Samstagmorgen zum Dreh erschien, konnte sie sich vor Schmerzen im Rücken kaum bewegen. Sofort wurde professionelle Hilfe geordert: Feldenkraisler Martin Wagner erschien mit seiner transportablen Behandlungsliege und schaffte es, sie in kurzer Zeit soweit wieder herzustellen, dass zwei zusätzliche Schmerztabletten am ersten Tag es schafften, sie für die beiden Drehtage einsatzbereit zu machen. Danke, Martin!

Nicht nur dieser Zwischenfall unterstrich Anjas Professionalität, sondern auch die Tatsache, dass sie binnen kurzen die WingTsun-Bewegungen, die sie ausführen musste, umsetzen und glaubhaft darstellen konnte.

Was mich am meisten beeindruckte, war die Choreografie – die spannenden Actionszenen und die obendrein noch interessante Geschichte.

Davon konnten sich als Erste die Leadership-Schulleiter in der Vorabpremiere am Freitag vor dem Internationalen Lehrgang in Hockenheim überzeugen. Sie waren begeistert. Am Pfingstsonntag bei der Abendveranstaltung fand dann die allgemeine Premiere statt und rief ebenso eine allgemeine Begeisterung hervor.

Dies dürfte nicht nur von den Darstellern mit Freude aufgenommen worden sein, sondern auch vom Team, das sich nach den beiden Drehtagen noch viele Tages- und Nachtstunden mit der Bearbeitung des erstellten Filmmaterials befasste: damit schließlich in einer Minute und 40 Sekunden dem Betrachter alles Wesentliche vermittelt wird.

Ich freue mich sehr, dass ich eine solche Erfahrung gerade im Bereich Filmproduktion machen konnte und dabei auch noch mit vielen verschiedenen Leuten zusammenarbeiten durfte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich bei einer weiteren Produktion mit dabei wäre.

Aber erst einmal warte ich jetzt gespannt darauf, dass das Video in den nächsten Tagen auf www.wingtsun-welt.com erscheint, damit ich in aller Ruhe es mir anschauen und es genießen kann.

Text: Emi Chiparova/hm
Fotos: Mark Skribiak/Philipp Reimer

 

Das Filmteam

Philip Mennen
Markus Senft
Mark Tietz
Huỳnh Việt Nam
Steffen Weik
Jean franco Leandrin
Gaël Marin
Emi Shiparova
Ferenc Kittel
Anja Petralia
Danny Petschke
Mark Skribiak
Philipp Reimer
Jörg Heinzmann
Milan Heinzmann