EWTO

EWTO-UK – unser erster Internationaler Lehrgang

Nachdem Sifu Damion James im letzten Jahr am Internationalen Lehrgang in Hockenheim teilgenommen hatte, stand für ihn fest: „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!“
So begannen er und die Ausbilder aus England schon im letzten Jahr mit der Planung und Organisation ihres Besuchs des Internationalen Lehrgangs 2011 in Hockenheim. Sie boten allen Schülern in ihren Schulen die Möglichkeit, ein Wochenende mit ihren WingTsun-Brüdern und -Schwester aus anderen Ländern Europas zu verbringen.

Einige Monate später, am 10. Juni, startete unser erster gemeinsamer Lehrgangsbesuch in Deutschland. Viele von uns hatten Donnerstagnacht nicht geschlafen, weil unsere Reise schon früh um 2.00 Uhr in der Nacht los ging, damit wir uns um 5.00 Uhr mit den restlichen Teilnehmern am Flughafen Stansted treffen konnten.

Unser Flug startete pünktlich und ohne Überraschungen und so standen wir gegen 10.00 Uhr deutscher Zeit im sonnigen Baden-Baden an der Autovermietung.
Nachdem alle Formalitäten für unsere zwanzigköpfige Gruppe geklärt waren, wurden vier Fahrer bestimmt und wir fuhren im Konvoi von vier Autos Richtung Heidelberg, wo unser Quartier war und weitere Teilnehmer der englischen Lehrgangsgruppe im Laufe des Tages erwartet wurden, los. Gut, dass WingTsunler mit rechts und links keine Probleme haben.

Ankunft in Heidelberg

Heidelberg ist eine tolle von Hügeln eingerahmte Stadt. Die meisten unserer Gruppe waren zum ersten Mal in dieser Gegend und alle waren übereinstimmend begeistert vom Neckar und der Altstadt mit ihrem Kopfsteinpflaster.

Eine große Gruppe wohnte im IBIS-Hotel. Nachdem wir eingecheckt und unser Gepäck sortiert hatten, brachen einige der WingTsun-Schüler gleich zu einer Erkundung der Innenstadt Heidelbergs auf. Die Ausbilder fuhren indessen direkt zum Leadership-Kongress nach Hockenheim ab.
Leider sind die deutschen Sprachkenntnisse in unserer Gruppe unglücklicherweise nicht die besten und so bleibt mir trotz der Dias einiges unverständlich. Aber Sifu Damion versichert mir, dass in den kommenden Monaten alles klar wird, sobald eine Übersetzung herauskommt.

Am Abend kam die ganze englische WingTsun-Gruppe dann in Heidelberg wieder zusammen und ein vielleicht paar Biere wurden berechtigterweise getrunken. Der Schlafmangel holte uns bald ein und früh schlafen gehen war das Motto der Nacht.

Der Internationale Lehrgang

Die Organisation des gesamten Lehrgangs war fantastisch und wir wussten immer, was stattfand und wo, trotz Sprachbarriere. Zusätzlich zur großartigen Organisation hatten wir tolles Wetter. Ich persönlich fand die Stadthalle einen super Trainingsort. Große Hallen und Außenflächen boten den Platz und die Freiheit drinnen oder draußen im Sonnenschein zu trainieren.

Samstagmorgen um 8.00 Uhr verließ der UK-Konvoi Heidelberg, um pünktlich um 9.00 Uhr beim Training in Hockenheim zu sein. Ich für mich war ein bisschen nervös wegen der neuen Trainingspartner und -umgebung und weil ich nicht wusste, was kommen würde. Aber das Gefühl schwand recht bald, nachdem der Unterricht begonnen hatte. Zur Mittagszeit war die Sprachbarriere kein Problem mehr, weil einige Trainingspartner oder auch die Meister und Großmeister sich die Zeit nahmen, um zu übersetzen, oft mit zwei oder drei Schülern für die verschiedenen über die Stadthalle verteilten englischen WingTsun-Schüler.
Natürlich waren wir nach dem ersten Tag alle sehr glücklich, wenn auch ein wenig müde. Aber sollten wir nicht glücklich sein: Kampfkunst, die man liebt, mit hunderten Gleichgesinnter zu trainieren?
Der Tag klang beim „Dubliner” in Heidelberg aus. Großartig: essen, trinken und WingTsun als Gesprächsthema.

Sonntags wurde das Training vom Vortag fortgesetzt: Verschiedene Schüler in verschiedenen Unterrichtseinheiten. Für einige war Escrima neu und aufregend und eine wirkliche Abwechslung zu ihrem normalen Training. Für andere war das „Prinzipien -Training“ Großmeister Kernspechts ihr Highlight des Tages.
Früh am Abend mussten wir uns beeilen, zu unserem Hotel zurückzukehren, um uns frisch zu machen und zur Abendveranstaltung zurückzukehren.
Nach der Rückkehr konnten wir aber entspannen. Die Tische waren festlich eingedeckt und mit den über 300 Gästen war es ein wirklich großes Ereignis. Es war interessant alle in „Zivil“ zu sehen und einen kleinen Einblick in die Persönlichkeit zu bekommen, den man normalerweise bei Trainingspartnern nicht hat.
Das Essen war hervorragend. Es gab eine Vorführung des Escrima-Demo-Teams, die gekrönt wurde von der Verleihung des 6. Meistergrades für Escrima-Meister Bernd Hoyer: „Congratulations, herzlichen Glückwunsch, Bernd!“
Außerdem standen Live-Musik, Graffiti-Kunst zu den „Großen Sieben“ und die Vorstellung eines EWTO-Musikvideos auf dem Abendprogramm. Auch ohne den genauen Wortlaut zu verstehen, war es beeindruckend zu sehen, was die EWTO da auf die Beine gestellt hat.

Montag war ein weiterer toller Trainingstag. Wir waren wieder alle begeistert.
Der Lehrgang schien viel zu schnell vorüber zu gehen und ich versuchte so vielen Trainingspartnern, Übersetzern, Lehrern und Meistern wie möglich und den Großmeistern noch Danke und auf Wiedersehen zu sagen.
Die UK-Gruppe ließ den letzten Abend mit einem gemeinsamen Essen in einem netten Restaurant am Ufer des Neckar ausklingen. Die Besitzer waren so nett genügend Tische zusammenzustellen, um uns alle gemeinsam unterzubringen.

Nach dem Lehrgang ist vor dem Lehrgang

Dienstagmorgen brach der Konvoi aus dem United Kingdom zu seiner letzten Fahrt auf: zum Flughafen. Ein bisschen müder, aber glücklich und ohne Probleme mit Übergepäck landeten alle gegen 10.00 Uhr in Stansted und verabschiedeten uns von einander. Zum Glück wissend, dass wir in ein paar Wochen bzw. Tagen wieder miteinander trainieren würden.
Selbst Tage später, wenn wir uns trafen, war der tolle Lehrgang ausgiebiger Gesprächsstoff. Wir erzählten es allen, die dieses Mal nicht teilnehmen konnten, und brachten schon die Samen für die Reise im nächsten Jahr aus.

Riesiges Danke an alle der EWTO für den unglaublichen Lehrgang. Danke an Sifu Damion für die Organisation in England.
Ich möchte keinen Internationalen Lehrgang mehr verpassen. Wir sehen uns nächstes Jahr!

Text: Ben Gosling
Fotos: mg/hm