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Napoleon, Fußball und unsere Selbstverteidigung

Diesmal verraten wir euch, was diese Dinge gemeinsam haben und wie ihr euch in der letzten Phase des noch nicht entarteten Ritualkampfs verteidigen könnt. Jetzt ist es allerhöchste Eisenbahn, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen und nicht auf dem Boden zu landen.

Wurden wir bereits gegriffen oder werden gewürgt, müssen wir uns mit angemessenen Mitteln zur Wehr setzen. Einige kennen vielleicht das „Wegdrücken“ vom Gegner, wenn man gewürgt wird.

Hier hat der Angriff bereits stattgefunden.
Achtung: Gewürgtwerden bietet die Gelegenheit, auch zu schlagen.

Sollte ich geklammert werden, kann ich mich auch einfach befreien, indem ich das Gesicht des Angreifers attackiere, wenn meine Arme sind schließlich frei. Andere Möglichkeit, wenn meine Arme mit umklammert werden: Ich löse den Griff durch Tiefschläge.

Nun aber zum Fußball und unserem Napoleon.
 

Die Napoleon-Methode

Der gute alte Napoleon wusste wie man Kriege führt. Sein Prinzip: Wenn man eine Schlange töten will, muss man ihr den Kopf abschlagen. Genauso machte er es im Krieg. Er zwang seine Gegner sich zu verteidigen, indem er gegen die Hauptstadt marschierte. Also stark vereinfacht würde das wohl auch bei unserer Selbstverteidigung des Pudels Kern treffen.

 

Im Ernstfall gilt es, den Kopf des Angreifers zu attackieren.

Und genauso halten wir es mit unserer Selbstverteidigung. Die BlitzDefence-Programme der unteren Schülergrade sind vor allem auf präventives Angreifen ausgelegt. Sollte die Situation, in der ihr euch befindet, eskalieren, so ist es wichtig, die Waffen (Fäuste) des Gegners abzudecken. Sobald dieser Anstalten macht zuzuschlagen, greifen wir seine Hauptstadt (den Kopf) an.

Dadurch drehen wir den Spieß um und schlüpfen aus der Opferrolle. Etwas womit unser Gegner garantiert nicht gerechnet hat. Wir haben das Überraschungsmoment auf unserer Seite und zwingen den Gegner auch psychisch in die Knie. Wichtig ist:

Ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf.

Aber kannst du den Kampf nicht mehr vermeiden, mache ihn kurz. Je länger ihr kämpft, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, auf dem Boden zu landen oder getroffen zu werden. Beides Dinge, die wir nicht wirklich wollen.

Kampflogisch ist es für Anfänger besser, präventiv zuzuschlagen. Wer das nicht möchte oder fortgeschritten ist, kann auf eine Methode aus dem Fußball zurückgreifen. Ja richtig, Fußball.
 

Die Torwart-Methode

Bei einem Elfmeter-Schießen kann der Torwärter auf einen kleinen Trick zurückgreifen. Er stellt sich nicht in die Mitte des Tores, sondern ein wenig weiter links bzw. rechts versetzt. Unbewusst nimmt dies der Elfmeterschütze wahr und schießt in den vermeintlich größeren leeren Raum, der mehr Platz bietet.

So Ähnlich können wir unseren Angreifer manipulieren. Nehmen wir unsere Arme weiter auseinander, so wird er vermutlich in die Mitte schlagen, da der Weg dort „freier“ erscheint. Wir bieten quasi unserem Gegner einen Schlag zu unserer Körpermitte an.

Darauf können wir perfekt und angemessen reagieren. Zudem haben wir den Vorteil, dass wir offensichtlich zuerst angegriffen wurden und dies notfalls von Umstehenden auch bezeugt werden kann.

Aber, wie schon oben erwähnt, ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf. Deshalb stets achtsam bleiben!

Text: Sadek Radde
Fotos: mg