EWTO

Studienfach: WingTsun

Am 2.10.2003 berichtete die Tageszeitung „Plovdivski Trud" in folgendem durch Tonka Totchewa übersetzten Artikel:

„MAGISTER FÜR WING TSUN WERDEN AN DER PLOVDIVER UNIVERSITÄT PAISSIJ HILENDARSKI GESCHMIEDET.

Magister für die chinesische Kampfkunst WingTsun wird die Plovdiver Universität „Paissij Hilendarski" in wenigen Jahren schmieden, berichtete Dozent Wesselin Margaritov, der Dekan der Fakultät für Leibeserziehung und Sport, der Zeitung „Plovdivski Trud": Möglich wird das durch die Zusammenarbeit zwischen unserer Universität und der Europäischen WingTsun Organisation. Unser gemeinsames Projekt wird im akademischen Jahr 2004/2005 starten. Die ersten Magisterurkunden für Sportpädagogen in WingTsun werden 2007/2008 vergeben, fügte Dozent Margaritov hinzu. Gestern hatte er ein Arbeitstreffen mit Prof. Keith Kernspecht, dem Leiter der Europäischen WingTsun Organisation und Ehrendoktor der Plovdiver Universität „Paissij Hilendarski" . Danach führte der deutsche Professor auch Gespräche mit Faim Chaushev, dem stellvertretenden Minister für Jugend und Sport in Bulgarien, der bis zum Ende der Bürgermeisterwahlen die Funktionen von Wassil Ivanov-Lutchano wahrnimmt."

Soweit der Artikel in der bulgarischen Tageszeitung.

Solange die letzte Entscheidung der entsprechenden Behörden aussteht, müssen wir uns noch gedulden mit einer endgültigen Verkündung dieser wohl besten und sensationellsten WT-Nachricht der letzten zehn Jahre. Seit über zehn Jahren arbeitet Großmeister Keith R. Kernspecht unermüdlich an seinem Ziel, das geniale System WingTsun (WT) dahin zu bringen, wo es hingehört: an die Universität. Sein Ziel: WingTsun muss zum akademischen Studienfach werden, um sich noch weiter zu entwickeln!

Ende der 70er Jahre hatte der Begründer der EWTO seine Tätigkeit als Lehrbeauftragter der Philosophischen Fakultät der Universität und als „Hilfs-Assistent" des damaligen Rektors der Kieler Universität, Prof. Dr. Buchlohs, aufgegeben, um nach Heidelberg zu ziehen und von dort WingTsun weltweit zu verbreiten.

Mitte der 90er Jahre zeigten ihm dann seine historischen Forschungen, dass WingTsun nicht nur eine körperliche Verteidigungskunst ist, sondern auch in der Vergangenheit eine einzigartige Strategie darstellte, um sich nicht nur auf allen zwischenmenschlichen Bereichen durchzusetzen, sondern sich auch selbst höher zu entwickeln.

Da deutsche Universitäten für diese Themen im Zusammenhang mit WingTsun noch nicht empfänglich waren, ließ er sich von Professoren wie dem chinesischen Prof. Chu und anderen an die bulgarische Staatsuniversität vermitteln, weil diese als einzige in Europa ein Studium in Kampfkunst ermöglichte, machte ein Zweitstudium und ließ sich dort als Gastprofessor für Pädagogik der Kampfkünste verpflichten, wurde Mitglied des Akademischen Rates der Hilendarski-Universität und später aufgrund seiner Verdienste um Universität und Studenten Ehrendoktor. Seitdem reihten sich Lehraufträge und gegenseitige Besuche und gemeinsame Forschungsprojekte aneinander, die EWTO gab bulgarischen Studenten Stipendien zum Studium an deutschen Hochschulen und veröffentlichte auf eigene Kosten das Buch „Vom Zweikampf" in bulgarischer Sprache. Auch Escrima-Großmeister Bill Newman konnte von seinem Freund dafür gewonnen werden, sein Wissen und seine Zeit kostenlos in den Dienst der bulgarischen Universität zu stellen.

Der nächste Schritt war die Ausrichtung der Trainer-Ausbildung, insbesondere der Trainer4-Seminare auf die zukünftige akademische Arbeit, eine Entwicklung, die von Prof. Dr. Saparev, dem Rektor der „Paissij Hilendarski"-Universität, dem Dekan Prof. Margaritov und dem Psychologie-Professor Kaikov der Nationalen Sportakademie aufmerksam beobachtet wurde. Die beiden erstgenannten ließen es sich nicht nehmen, zu diesem Zweck sogar einem großen Ausbilder-Lehrgang beizuwohnen.

Dieses Jahr reiste der Leiter der EWTO, Keith R. Kernspecht, nun fast zwei Wochen nach Sofia und Plovdiv, um assistiert von Sifu Oliver König, 6. PG, und Sifu Roland-Liebscher Bracht, 5. PG, sowie dem bulgarischen Nationaltrainer Stanislav Bagalev, 3. TG, und dem Cheftrainer für Sofia, Josif Heder, 2. TG, und der ehemaligen Dolmetscherin der bulgarischen Staatsuniversität, Tonka Totchewa, die nötigen Verhandlungen mit verschiedenen Universitäten, aber auch mit dem Ministerien für Sport zu führen.

Ganz nebenbei wurden fünf WingTsun-Lehrgänge durchgeführt: zwei für die WT-Schulen in Sofia, einer für die Anti-Terror-Kommandos in Bulgarien, und zwei Seminare für die Mitglieder des Plovdiver WT-Universitätsclubs, der auf diese Weise auch eine Einführung in WT-ChiKung erhielt, die auch von den Universitätsverantwortllichen begeistert aufgenommen wurde. Als Sifu Roland dazu noch den Rektor der Universität, Prof. Dr. Saparev, von seinen jahrelangen Knieschmerzen durch Druckpunktmassage erleichterte, hatte er damit auch den praktischen Beweis seiner Lehre angetreten.

Eigentlich ist es noch zu früh, um Genaues und Verbindliches über das beabsichtigte Studium der Sportwissenschaften mit Spezialisierung auf WingTsun (WT) zu verkünden, denn dieses bleibt einem Beschluss der Universität Plovdiv in Verbindung mit ihrem Dr. h.c. Keith R. Kernspecht vorbehalten, den wir nach einem abschließenden Besuch eines Ausschusses der Staatsuniversität Mitte/Ende November 2003 veröffentlichen werden.

Wir können an dieser Stelle nur sagen, was von den Verantwortlichen der Universität und der EWTO angestrebt wird: Für deutschsprachige WT-Anwender ein Fernstudium in deutscher Sprache, das über Bachelor und Magister zum Doktor führen soll. Zusätzlich zu den Arbeiten und Prüfungen, die per E-Mail eingereicht werden, soll es pro Semester entweder Besuche der bulgarischen Profs auf Schloss Langenzell geben oder die Studenten werden ca. eine Woche intensivst in Bulgarien ausgebildet. Dort findet das Studium in Theorie und Praxis im Gebirge (Wintersportarten) oder am Meer (Wassersportarten) statt. Bekanntlich hat das Sportstudium in Bulgarien weltweit eine sehr gute Reputation, und zahlreiche Weltmeister des damaligen Ostblockes sind an dieser Universität „geschmiedet" worden. Auf ein 8-semestriges Bachelor-Studium folgt ein 2-semestriges Magister- und darauf die Prüfung zum Doktor. Mit mindestens gleichwertigem Zeitaufwand wird parallel dazu in Theorie und Praxis an der Kampfkunstakademie Schloss Langenzell WingTsun akademisch betrieben. Wohl dem, der Vorkenntnisse und sogar schon TG-Grade bzw. Übungsleiter-, Trainer 1-, 2-, 3- oder gar Trainer 4-Scheine besitzt, die entsprechend berücksichtigt werden sollen. Die strengen Abschlussprüfungen werden vor den bulgarischen Professoren und GM Keith R. Kernspecht als Prüfungsausschuss abgelegt. Im Hinblick auf die beabsichtigte Qualität wird den Kandidaten nichts geschenkt werden! Über die genauen Fächer, über Anrechnungen bereits vorhandener akademischer und WT-Qualifikationen sowie über die Semestergebühren und die weiteren Kosten kann zu diesem Zeitpunkt noch nichts Verbindliches mitgeteilt werden. Zur Zeit kann man als Studienvoraussetzung Fachabitur bzw. Abitur annehmen. Eventuell genügt auch eine 12-jährige Schulausbildung und es können auch Berufsschulzeiten möglicherweise anerkannt werden. In jedem Fall sollen alle Hochschulbestimmungen penibel erfüllt werden, damit einer Anerkennung der zu erwerbenden akademischen Abschlüsse auch durch die deutschen Kultusministerien nichts entgegensteht. Dazu kommt, dass Bulgarien wohl 2007 zur EU gehört, womit dieses Problem wohl sowieso wegfällt.

Aus den Bewerbern an diesem weltweit einzigartigen Studium wird eine limitierte Zahl ausgewählt, die geeignet erscheint, für die EWTO Ehre einzulegen. Dass Sifu Kernspecht, als Professor der Universität Plovdiv, alles daran setzen wird, diese kleine Schar Teilnehmer so zu fördern, dass sie gemeinsam als Pioniere geschlossen durchs Ziel gehen, besteht nicht der geringste Zweifel.

Text:

Europäische WingTsun Organisation (EWTO)