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Ski heil!

In Oberwiesenthal, dem bekannten Urlaubsort im Erzgebirge an der Grenze zur Tschechischen Republik, fand für die Studenten des WT-Studiums vom 16. bis zum 22. Januar die erste Praxiswoche „Wintersport“ statt.

Pro Semester steht neben dem WingTsun eine weitere Sportart auf dem Stundenplan des Sportpädagogischen Studienganges – während des Wintersemesters ist das natürlich eine Wintersportart.

Skifahren! Auch wenn – oder gerade weil – der eine oder andere WT-Student in seinem bisherigen Leben noch nicht einmal in Erwägung gezogen hatte, auf den beiden Bretter, die die Welt bedeuten, einen verschneiten Hang runterzurutschen, waren doch alle in freudiger Gespanntheit im Best Western-Hotel in Oberwiesenthal eingetroffen. Kein Wunder, denn nach den guten Erfahrungen während der Praxiswoche im bulgarischen Kiten im Sommer waren alle sicher, dass auch diesmal selbst der blutigste Anfänger von erfahrenen Ausbildern zu sicheren Lernerfolgen geführt werde würde. Davon abgesehen zählte die Hälfte der Kommilitonen sowieso zu den erfahrenen Skifahrern, die sich auf eine Woche Winterspaß freuten.

Vormittags dem Professor in der Vorlesung lauschen, nachmittags versuchen, die Anweisungen des (Wasser-)Skilehrers in die Tat umzusetzen. Diese Theorie/Praxis-Einteilung hatte sich bereits in Kiten bewährt und war für die Studenten bereits zur Routine geworden. Man ist ja schließlich kein Erstsemester mehr! Diesmal fanden die Vorlesungen in den Fächern Sportpsychologie bei Professor Kaikov und Sportpädagogik bei Professorin Jordanova statt. Nachdem Professor Kaikov im Sommersemester in die Allgemeine Psychologie eingeführt hatte, konnte er aufbauend auf diesem Basiswissen nun zur Sportpsychologie überleiten. Sportpsychologie ist das Spezialgebiet von Professor Kaikov, da gerade hier die Erforschung der menschlichen Psyche unter extremen Bedingungen Gegenstand der Forschung ist und er in diesem Bereich zu den erfahrensten Wissenschaftler Europas zählt.

Mit seinen Ausführungen zu einem seiner weiteren Fachgebiete, der Psychodiagnostik, schlug Professor Kaikov seine Studenten vollends in seinen Bann, so dass er einmal sogar abends seinen Vortrag noch weiterführen musste. Aber wer würde nicht gerne den inneren Zustand seines Gegenübers schon allein durch dessen Gesichtszüge oder Körperhaltung erkennen können? Schnell wurde allerdings klar, dass es sehr viel Übung und Erfahrung bedarf, diese Fähigkeit zu einer vergleichbaren Sicherheit zu entwickeln wie Professor Kaikov.

Mit Frau Jordanova, Professorin für Sportpädagogik, wurde der Lehrkörper des WT-Studienganges um eine weitere Dozentin vergrößert. Frau Jordanova führte das zentrale Fach des sportpädagogischen Studienganges ein: die Pädagogik selbst.
Dank einer hervorragend systematischen Aufbereitung des Unterrichtsstoffes gelang es ihr, das überaus umfangreiche Themengebiet in eine überschaubare Form zu bringen. Zwar ist für die WT-Studenten wie für alle Pädagogen vor allem die spätere praktische Umsetzung ihres Wissens von entscheidender Bedeutung, doch Professorin Jordanova konnte schnell deutlich machen, dass eine fundierte theoretische Bildung die unersetzbare Grundlage dafür ist. Die Pädagogik ist ein Forschungsgegenstand riesigen Ausmaßes, zu dem es unüberschaubar viele Veröffentlichungen gibt. Durchaus eine schwierige Herausforderung für die Fernstudienteilnehmer. Allerdings gereicht es den WT-Studenten zum Vorteil, dass fast alle über jahrelange praktische Unterrichtserfahrung, also angewandte Pädagogik, zurückgreifen können. Gut, dass der ganze Nachmittag für den praktischen Teil zur Verfügung stand. Denn so interessant die theoretischen Ausführungen der Professoren am Vormittag auch waren – schon dem Namen nach kommt in einem sportpädagogischen Studiengang zuerst der Sport und dann die Pädagogik.

Nach dem stärkenden Mittagessen ging’s raus auf die Piste! Schnell waren die Teilnehmer in zwei Gruppen, Anfänger und Fortgeschrittene, eingeteilt und je einem Skilehrer zugeteilt. Den Anfängern wurden von die ersten Schwünge gezeigt, während Gisela versuchte, auch den Fortgeschrittenen noch etwas beizubringen. Alle legten sich mächtig ins Zeug, da Professor Margaritov schon für Donnerstag – sprich nach nur drei Vorbereitungstagen – eine erste Prüfung angekündigt hatte. Verblüffenderweise sollte seine zuversichtliche Erwartungshaltung in keiner Weise enttäuscht werden. Alle Teilnehmer konnten den gesetzten Anforderungen gerecht werden.

Selbstverständlich wurden von den Anfängern keine ungewöhnlichen Leistungen gefordert, doch die Grundbegriffe des Skifahrens sollten beherrscht werden. Und das schafften alle!

Der einzige Wermutstropfen, der eine wunderbare Studien- und Skiwoche trübte war: das Wetter. Mussten die Pistenpräparatoren während der ersten Tagen noch mit einem besorgniserregendem Schneemangel kämpfen, wollte es in der zweiten Wochenhälfte gar nicht mehr aufhören zu schneien. Doch irgendwie gehört das genau so zum Skifahren dazu wie Schlepplift oder Apres-Ski.