EWTO

Gemeinsam sind wir stark – erstes EWTO-Schulleitertreffen

Am Pfingstwochenende fand in Wiesenbach der traditionelle Lehrgang mit Großmeister Kernspecht statt, in dessen Anschluss der Gründer und Leiter der EWTO, unterstützt von seinem Team, zum ersten Mal alle Schulleiter eingeladen hatte, um in konstruktiver Zusammenarbeit die Zukunftsperspektiven des Verbandes zu skizzieren.

Am Vorabend des eigentlichen Schulleitertreffens waren insbesondere die Meistergrade und Nationaltrainer der EWTO eingeladen, die zukünftige Diskussions- und Kommunikationskultur innerhalb des Verbandes in einer vorbereitenden Gesprächsrunde anzustoßen. Schon hier wurde deutlich, dass ein großes Interesse besteht, sich mit den Kollegen auszutauschen, eigenes Know How weiterzugeben und Neues aufzunehmen. Die Möglichkeit, in nutzbringendem Miteinander Lösungsmöglichkeiten für gemeinsame oder allgemeine Problemstellungen auszuarbeiten und so die Position jedes einzelnen stärken zu können, war für alle Teilnehmer die Motivation der Einladung des Verbandleiters zu folgen. Dass die Erwartungen nicht enttäuscht und das ganztägige Schulleitertreffen am nächsten Tag ein voller Erfolg werden würde, wurde nach dieser ersten Vorbesprechung zur Gewissheit.

Ca. 100 Schul- und Gruppenleiter, die zusammen über 400 EWTO-Schulen vertreten, begrüßte Großmeister Kernspecht am Pfingstmontag in der Wiesenbacher Sporthalle – den meisten üblicherweise als Trainingslokalität während der großen Lehrgänge bekannt. Dem Schlossteam um Sifu Andreas Groß war es jedoch gelungen, durch veranschaulichende Fotostellwände und eine großflächige Projektion aus einer Sporthalle einen Seminarraum zu gestalten.
„Warum kann eine Fliege an der Decke laufen? Und warum können wir Menschen dies nicht tun?“ Mit dieser Frage leitete der Großmeister seine Begrüßungsrede ein und hätte damit mit Sicherheit für Verwirrung unter seinen Zuhörern gesorgt, wenn seine Schüler nicht volles Vertrauen in die pädagogischen und rhetorischen Fähigkeiten ihres Lehrers hätten. So ahnte jeder sogleich, dass das aufgegriffene Bild treffend in das Thema einführen würde.

Warum also kann ein Mensch nicht wie eine Fliege an der Decke laufen?
Weil das Gewicht eines Körpers in der 3. Potenz (2 x 2 x 2) wächst, während die Oberfläche nur im Quadrat (2 x 2) zunimmt.

Mit diesem Beispiel gelang es Großmeister Kernspecht eindrucksvoll die Situation der EWTO als größtem professionellen Kampfkunst-Verbandes zu verdeutlichen. Mit zunehmender Größe – und die EWTO wächst kontinuierlich weiter – ändern sich die strukturellen Gesetzmäßigkeiten, werden organisatorische Abläufe, die über viele Jahre einen reibungslosen Betrieb gewährleisteten, unökonomisch und schwerfällig, manchmal sogar kontraproduktiv.

Insbesondere die Wege der internen Kommunikation innerhalb eines Verbandes/einer Organisation erfahren mit stetigem Wachstum große Veränderungen. Erreichte GM Kernspecht früher noch alle Mitglieder persönlich und konnte den direkten Austausch mit ihnen pflegen, werden heute neue Kommunikationsstrukturen nötig, um weiterhin den Informationsfluss gewährleisten zu können.

Diese neuen Anforderungen erkannte der Gründer und Leiter des Verbandes bereits vor Jahren und arbeitete kontinuierlich an einer flexiblen Anpassung an die veränderten Situationen. Mit der Unterstützung eines engagierten und professionellen Teams wurden Strategien und Konzepte entwickelt, die den Erfordernissen der EWTO gerecht werden können.

Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir stark“ wurde mit diesem ersten Schulleitertreffen der Grundstein für eine neue Kommunikationsstruktur innerhalb der EWTO gelegt.

Der erste konkrete Schritt in diese Richtung bestand für die Teilnehmer in der Definition der gemeinsamen Ziele. Sifu Oliver König führte in die Vorgehensweise ein, die schnellstmöglich zu einem verwertbaren Ergebnis führen würde. Zunächst hatte jeder die Möglichkeit, seine persönlichen Vorstellungen für sich selbst zu konkretisieren. Sich auf diese Referenzziele beziehend, konnten die Teilnehmer im Anschluss in einzelnen Arbeitsgruppen um so deutlicher die gemeinsamen Motive festlegen und so die Stärken und Schwächen des Verbandes, die Anforderungen seitens der Organisation und die Erwartungen an dieselbe aufzeigen.

Um noch einmal zu verdeutlichen, wie wichtig eine flexible Anpassung von Strukturen an veränderte Situationen ist, stellte Mirko Maibach als technischer Verantwortlicher das Internetportal WingTsun-Welt online vor, das seit Dezember 2002 als größte Kampfkunstzeitschrift im Netz von der EWTO betrieben wird. In kürzester Zeit ist es gelungen, das zukunftfähigste Medium Internet bestmöglich zu nutzen und einen riesigen Schritt im Bereich der externen Kommunikation zu machen.

Die Größe der EWTO hat nicht allein den Nachteil, gewisse organisatorische Schwierigkeiten lösen zu müssen, sie bringt auch den Vorteil mit sich, Möglichkeiten ausschöpfen zu können, die nur durch eben dieselbe Größe gegeben sind.

Sifu Andreas Groß und Sascha Hohl präsentierten eine internetbasierte Kommunikationsplattform, die ab Herbst dieses Jahres das Herzstück der neuen Kommunikationsstruktur werden wird. Über dieses nur intern durch die EWTO-Schulleiter nutzbare Medium wird zukünftig der direkte und schnelle Informationsaustausch möglich, der den Erfordernissen eines Verbandes dieser Größenordnung gerecht wird. Da ein Verband lediglich die Manifestation gemeinsamer Interessen darstellt, wird so ein Instrument geschaffen, die eine große Gemeinschaft einerseits benötigt, um sich über ihre Ziele auszutauschen. Dass die Gemeinschaft dadurch andererseits wesentlich gestärkt wird, liegt auf der Hand.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der eingeschlagene Weg im Interesse der Gemeinschaft EWTO und somit jedes einzelnen Schulleiters und letztlich aller WT-ler weiter verfolgt werden muss. Das Schulleitertreffen am Pfingstmontag 2004 soll nur der Auftakt zu weiteren und weiterführenden Veranstaltungen sein. Gemeinsam sind wir stark!

 

Text: Markus Senft