EWTO

Die WT-Schule von nebenan: Schenefeld

Vor gerade erst drei Monaten hat Marcus Petersen seine erste eigene WT-Schule in Schenefeld eröffnet.

Ich habe am 01.12.1996 mit WT angefangen. Zwischenzeitlich musste ich aus beruflichen Gründen zwar ein halbes Jahr aussetzen, diese Zeit habe ich jedoch durch eine kombinierte Pauschalausbildung mehr als nur wieder gut gemacht. Da ich Polizeibeamter bin, konnte ich meine Arbeitszeit um 50 % reduzieren und so habe ich mich eine zeitlang eine Woche nur auf WT konzentriert und die nächste Woche regulären Dienst verrichtet. Dies war eine echt schöne Zeit, die ich wirklich sehr genossen habe. WT ist so faszinierend für mich, da es genauso flexibel wie seine Techniken ist. Es ist ein lebendiges System, das sich ständig Veränderungen anpasst. Wie viele andere habe ich als Kind mit Judo angefangen. Ich wurde zwar mal als Jugendlicher Landesmeister, trotzdem hatte ich stets das Gefühl, dass ich mich nicht vernünftig verteidigen kann. Danach habe ich für ca. drei Monate Ju-Jutsu ausprobiert, kam aber leider zum gleichen Ergebnis. Durch meinen Bruder bin ich dann zum WT gekommen. Und nach wenigen Wochen wusste ich: Das ist die Kampfkunst, die ich mein Leben lang gesucht hatte! Und daran hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert!

Meine eigene WT-Schule habe ich offiziell am 26.06.04 eröffnet. Ich wollte schon etwas länger eine eigene WT-Schule leiten und hatte daher immer mal wieder nachgesehen, wo ein geeigneter Standort wäre. Schenefeld stand hierbei ganz oben auf meiner Wunschliste. Doch leider war das Gebietsrecht lange Zeit vergeben. Durch Zufall habe ich dann eines Tages im Internet gesehen, dass dieses Gebiet aus irgendwelchen Gründen wieder frei geworden war und daraufhin habe ich den Standort sofort beantragt und auch bekommen.

Schenefeld hat ca. 20.000 Einwohner und geht direkt in die Metropole Hamburg über. Dadurch besitzt Schenefeld einen städtischen Charakter und hat wegen der umliegenden Gemeinden ein großes Einzugsgebiet. Meine WT-Schule liegt innerhalb eines Mischgebietes in einer kleinen Ladenzeile. Direkt um meine Schule herum ist ein reines Wohngebiet, ein paar Straßen weiter ist jedoch bereits das Gewerbegebiet sowie ein großes Einkaufszentrum. Zu meiner Ladenzeile gehören u.a. ein Lotto-Laden, ein Frisör und ein Pizza-Lieferservice. All diese Faktoren und der hohe Kundenzulauf bei den anderen Läden stellen für meine WT-Schule einen sehr guten Standort dar.

Innerhalb der ersten knapp drei Monaten sind mittlerweile fünf Leute als WT-Schüler eingetreten. Die ersten paar Wochen war die Trainingsbeteiligung eher schlecht, doch mittlerweile steigt die Zahl der Trainierenden fast wöchentlich. Das alte Sprichwort: „Aller Anfang ist schwer!“ bewahrheitet sich wohl auch in Bezug auf eine WT-Schule.

Werbung versuche ich so breit wie möglich zu streuen. Ich besitze eine eigene Homepage, die ich ständig auf dem neuesten Stand zu halten versuche. Mit meiner Internetadresse werbe ich auch mit einer am Gebäude angebrachten Leuchtreklame. Außerdem habe ich bereits einen „Tag der offenen Tür“ veranstaltet. An diesem Tag habe ich mehrere Vorführungen gegeben. Dafür hatte ich ein paar Tage zuvor an die umliegenden Haushalte Flyer verteilt. Ich habe vor, diese Veranstaltung regelmäßig zu wiederholen. Zusätzlich werde ich im nächsten Jahr an einem oder an mehreren Tagen im Schenefelder Einkaufszentrum einen Infostand aufbauen und hier Vorführungen geben. Mit der zuständigen Werbegemeinschaft stehe bereits in Kontakt. Außerdem habe ich letzte Woche erstmalig einen Kurs in der VHS gegeben.

Die beste und effizienteste Werbung ist und bleibt aber die Mund-zu-Mund-Propaganda. Hiermit habe ich die beste Erfahrung gemacht. Der Tag der offenen Tür ist ein gutes Werbemittel, jedoch leider zu sehr von äußeren Einflüssen, wie z.b. dem Wetter, abhängig. Mit dem Kurs bei der VHS habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Teilnehmer haben zwei Tage Zeit, einen als Dozent kennen zu lernen und bauen so ihre Schwellenängste gegenüber Kampfkunstschulen ab.

Mein Training gestalte ich eher klassisch. Die Form am Anfang ist natürlich Pflicht. Danach werden die jeweiligen Programme vermittelt (da ich z.Zt. nur absolute Anfänger habe, ist es im Moment nur das erste). Für die Kinder stehen zwischenzeitlich immer wieder Spiele mit der Pratze an. Aber auch Grundschule (u.a. Schrittarbeit) wird vermittelt. Außerdem halte ich es für wichtig, die Programme auch mal in ungewohnten Umgebungen zu trainieren. Von daher habe ich vor, das Training manchmal in den Wald oder ähnliche Örtlichkeiten (z.B. Tiefgarage) zu verlegen. Meine Erfahrungen als Polizeibeamter helfen mir, meine Schüler auf realistische Stress-Situationen vorzubereiten und sie auch über bestehendes Notwehrrecht zu informieren.

Da mir Unterrichten sehr viel Spaß macht, ist es mein Traum, irgendwann ein WT-Profi zu werden. Wer träumt nicht davon, sein geliebtes Hobby irgendwann einmal zum Beruf zu machen!? Ein kleiner Traum ist bereits mit der Eröffnung meiner eigenen Schule in Erfüllung gegangen. Mein Nah-Ziel ist es, bis zum Jahresende zwanzig Mitglieder zu haben und im nächsten Jahr meinen 2. TG zu bestehen. Wobei diese Graduierung nur eine Zwischenstation darstellt, denn für mich steht fest: Ich möchte WT-Meister werden!