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Die WT-Schule von nebenan: Aken, Köthen und Merseburg

Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt. Mein Name ist Andreas Müller und ich bin Schulleiter in Aken, Köthen und Merseburg ...

Nachdem ich schon früh mit Judo und Karate begann, fing ich in Bayern bei Gaby Schwarz mit WingTsun an. Seitdem lässt mich das „reine“ WingTsun nicht mehr los und hat an seiner Faszination für mich nichts verloren. Das äußert sich zum Beispiel auch am Auto als Werbeträger, das ringsherum beschriftet ist.
Für mich sind die Kampfkünste im Allgemeinen und WingTsun, aber natürlich auch Escrima, im speziellen, der Weg, Schlüssel, oder was auch immer, zu mir selbst.
Vor zwölf Jahren begann ich, in meinem Heimatort Aken (ca. 10000 Einwohner) WT zu vermitteln. Nach überwältigendem Erfolg kamen weitere Orte hinzu; auch hier mit großem Erfolg. 25 neue Schüler auf einen Schlag J waren keine Seltenheit und eine gute Basis, sowie der Beweis einer eindrucksvollen Vorführung bzw. Einführung.
Aber das war vor über zehn Jahren. Leider konnte ich einige Orte, wie Bernburg oder Calbe, nicht halten. Trotz Plakaten, Flyern, Anzeigen, Zeitungsberichten und z.B. sehr günstigen bzw. kostenlosen SV-Kursen, kam einfach nichts mehr nach. Die Schüler, die mir verblieben, wanderten meist alle mit großem Bedauern der Arbeit nach. So musste ich bereits zwei Schulen nach ca. 2 Jahren vergeblicher Aufbauarbeit wieder schließen.

Unser Training läuft in der Regel recht klassisch ab. D.h. Formen, Chi-Sao, Lat-Sao, Anwendungen. Nur auf die Interpretation kommt es an. Im Grunde gibt es für mich zwei Schwerpunkte:
1. Realität soweit das im Rahmen eines Trainings zumindest möglich ist
und als scheinbar krasser Gegensatz:
2. WT als Schlüssel zum Inneren bzw. für ein überdurchschnittliches inneres und äußeres Körpergefühl. Beides hängt natürlich unmittelbar zusammen bzw. ist sogar voneinander abhängig. So trainieren meine ca. 40 Schüler regelmäßig mit Pratzen, „Waffen“ und Kopfschutz. In monatlichen „Fight-Clubs“ können sie außerdem ihre Kampfstärke unter Beweis stellen. Um zu sehen, ob sich auch geistig etwas tut, müssen „meine“ Leute regelmäßig meine schriftlichen Tests über sich ergehen lassen, die sich weniger um Standard-WT-Fragen drehen, sondern mehr um z.B. das Vorkampfgeschehen, welche Faktoren einen Kampf entscheiden oder ob es sinnvoll ist, ein Messer bei sich zu tragen.
Mit meinem eigenen Lehrer, Si-Fu Klaus Schildert, der mich inzwischen bis zum 3. Lehrergrad geführt hat, möchte ich natürlich weiterhin mein Wissen und Können vervollständigen, obwohl dadurch mit jeder Privatstunde ein 300 km langer Fahrtweg für mich verbunden ist.
Ich muss ehrlich eingestehen, dass ich oft diejenigen Schüler beneide, die direkt an der „Quelle“ wohnen, sei es nun in Schlossnähe oder überhaupt im Umfeld eines guten und qualifizierten Lehrers.
Aber nicht umsonst heißt ein SNT-Motto: „Drücke den Kopf gegen den Himmel und stehe fest am Boden!“