Die WingTsun-Schule von nebenan: Herne, Marl, Recklinghausen u.a.
Zeitgleich mit meinem Trainings- und Geschäftspartner Rene Göbel begann ich vor 10 Jahren WingTsun zu trainieren. Neben dem offiziellen WT-Training haben wir in unserer Freizeit zusammen weiter trainiert. Damals bis zu vier Stunden am Tag. Durch berufliche Veränderungen mussten wir gezwungenermaßen unser Training etwas zurückschrauben.
Unser Traum war es damals schon, irgendwann mal eine eigene WT-Schule zu eröffnen. So saßen wir oft nach dem Training zusammen und planten bereits, wie unsere Schule mal aussehen könnte und was wir alles dazu benötigen würden.
Im Jahre 2000 war es endlich soweit, das Gesagte in die Tat umzusetzen. Wir eröffneten unsere erste WingTsun-Schule in Haltern am See. Anfangs mieteten wir uns zuerst in einem Fitness-Studio ein, doch als dieses plötzlich Konkurs anmeldete, haben wir eigene Räumlichkeiten mitten im Halterner Stadtzentrum angemietet, die zu Fuß ca. 4 min. vom Bahnhof entfernt liegen. Wir haben stets darauf geachtet, dass man unsere Schulen leicht mit Bus oder Bahn erreichen kann.
Paralell gaben wir auch Spezialunterricht für Unternehmen. So ergab es sich, dass wir 2003 für ein Jahr den Sicherheitsdienst der Deutschen Bundesbahn ausbildeten. Die Zusammenarbeit war für beide Seiten von enormen Vorteil, wir kamen dadurch an weitere potentielle Auftraggeber heran.
In den folgenden Jahren eröffneten wir weitere Schulen in Recklinghausen, Marl, Münster und Herne. Alle neu erschlossenen Gebiete übernahmen wir von ehemaligen Sihings, die entweder ganz aufgehört hatten oder zu einem anderen Stil gewechselt waren.
Zur Zeit trainieren ca. 200 Schüler/innen in unseren Schulen. Diese können ohne Aufpreis so oft trainieren, wie sie möchten. Somit wären 18,5 Std. Training pro Woche möglich. Zu unserem Ausbilder-Team gehören weitere sechs Anwärter auf den ersten Technikergrad, sechs Übungsleiter, ein Escrima Übungsleiter und ein WT-ChiKung-Ausbilder.
Das Training ist schülerorientiert. Stärken werden gefördert und Schwächen beseitigt. Sehr wichtig ist uns, dass unsere Schüler partnerschaftlich trainieren. Wir regen alle zum Mitdenken an und wollen nicht jede kleine Technik endlos vorkauen. WT darf man nicht nur fühlen, sondern muss es auch denken. Sich ganz klar bewusst werden, was man da eigentlich tut. So erreichen unsere Schüler schnelle Lernerfolge. Nur der Schüler kann sich selber zu einem guten WT-ler machen. Uns ist außerdem wichtig, dass die verschiedenen Lernstufen und Konzepte verinnerlicht werden und nicht nur eine endlose Aneinanderreihung von Techniken. Nach den Mottos „Weniger ist mehr" und „Kennen heißt nicht können".
1999 lernte ich Sifu Jörg Kilian (5.PG WT) auf einem BlitzDefence-Lehrgang auf Schloss Langenzell kennen. Irgendwann habe ich ihn gefragt, ob er auch Lehrgänge in anderen Schulen geben würde. Seitdem besucht Sifu Jörg zweimal im Jahr das Halterner WT-Zentrum. So findet samstags ein Ausbilder- und sonntags ein Prüfungslehrgang statt, an dem jedes EWTO-Mitglied teilnehmen kann. Wir sind jedes Mal begeistert, WT-meisterhafte Ausführungen sehen und genießen zu können.
Wir arbeiten des weiteren eng mit mehreren Schulleitern zusammen (Gevelsberg, Unna, Köln) und halten ständigen Kontakt zu weiteren Kollegen (z.B. WT-Schule Passau), die wir auf Lehrgängen/Seminaren kennen gelernt haben. So besucht z.B. Sifu Bernd Wagner zweimal im Jahr die WT Schule in Gevelsberg oder Sifu Tausend die Kölner Schule.
Die meisten Schüler haben wir über unsere Internet-Seite, Flyer und natürlich über Mundpropaganda erreicht. Werbemäßig experimentieren wir, bauen dann die Werbestrategie weiter aus, mit der wir am meisten Erfolg haben.
Das Faszinierende am WT ist eigentlich, dass hier diverse Bereiche abgedeckt werden. Einfache Techniken, die vor körperlicher Überlegenheit schützen, dazu Geist und Körper schulen und das eigene Bewegungsspektrum enorm bereichern. Dass sich erlernte Techniken automatisieren und irgendwann wie von alleine ablaufen, zeigt den aktuellen Trainingserfolg an und motiviert zu mehr!
WT ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Ohne WT würde uns auf jeden Fall etwas fehlen. Als Schulleiter lernt man dazu verschiedene Menschen und Persönlichkeiten kennen, was natürlich auch eine sehr spannende Sache ist.
Ein Nahziel ist es, einen Pauschalvertrag für den 4.TG am Schloss abzuschließen und hauptberuflich WT zu unterrichten. Ein weiteres Ziel ist natürlich irgendwann der 5. Praktikergrad.
Nachträglich möchten wir allen Sifus und Sihings danken, die unseren Weg bis heute begleitet haben!
Text: Oliver Krumme