Dr. Oliver König
9. MOA WingTsun, 5. MG Escrima h.c.,
Landestrainer Österreich, Tschechien, Slowakei
Doktor der Sportpädagogik
Mitgeschäftsführer der EWTO
Als Jugendlicher stand bei mir die Selbstverteidigung schon im Vordergrund. Mit 13 Jahren startete ich zunächst mit Karate und landete als 16-Jähriger schließlich beim WingTsun, das mich in seinen Bann zog und seither nicht mehr los ließ.
WingTsun ist inzwischen mein Leben geworden. Es ist für mich mehr als ein Beruf, eher eine Berufung. Ich habe in der EWTO eine zweite Familie gefunden – mit meinem SiFu, Großmeister Kernspecht, als Vaterfigur und Mentor und meinen Kollegen, mit denen mich zum Teil ein wirklich brüderliches Verhältnis verbindet.
Es gibt viele bemerkenswerte Erlebnisse auf meinem langjährigen WingTsun-Weg. Besonders gern erinnere ich mich an meine 5. Schülergradprüfung. Es stand ein Stresstest in Form einer sogenannten Kreisverteidigung auf dem Prüfungsplan. Damals war dies eine der härtesten Prüfungen. Ich war damals mächtig stolz, dass ich den Test „überlebte“ …
Eine weitere Station war der 1. HG im WingTsun. Dies war damals etwas ganz Exklusives. Ich war damals einer der jüngsten Anwärter und musste mich besonders anstrengen, um gegen die „alten Hasen“ zu bestehen. Bei der Prüfung war nicht nur Technik gefragt, sondern SiFu prüfte ebenso die Kampffähigkeit. Dafür musste ich in Schutzausrüstung gegen einen Kollegen antreten.
Im Jahre 1996 bekam ich die Chance, mit einem Team – u.a. mit GM Giuseppe Schembri – unter der Leitung von GM Leung Ting nach Loudi in China zu reisen, um WingTsun in einer der größten KungFu-Schulen des Landes zu unterrichten. Wir hatten ein mulmiges Gefühl, als wir von Hunderten in Bruce-Lee-Film-Gewändern gekleideten Schülern intensiv und kritisch unter die Lupe genommen wurden. Aber speziell mit unseren westlichen Unterrichtsmethoden konnten wir die Schüler letztendlich doch begeistern.
Meister im WingTsun zu werden, ist erst einmal ganz weit weg. Aber irgendwann ist es dann doch soweit. Ich war damals natürlich sehr stolz, dass ich zum WT-Meister ernannt wurde. Rückblickend betrachtet, war es aber nur eine Zwischenstation auf dem Weg zu stets neuen Ufern. Es gab immer wieder neue Facetten im WingTsun zu entdecken und zu meistern.
Ein gewaltiger Meilenstein in meiner WingTsun-Karriere war schließlich die Ernennung zum Großmeister des WingTsun war für mich. Auch wenn der 9. GM Grad als „MOA – Man of Arrival“ bezeichnet wird, so bedeutet es für mich, dass mein Weg immer weitergeht – sowohl im WT als auch im gesamten Leben!
So führte dieser Weg mich schließlich gemeinsam mit GM Thomas Schrön bis zur Gründung der neuen BlitzFight-Sparte innerhalb der EWTO.
Mein WT-Motto lautet:
WT ist für mich Philosophie in Bewegung. Ich finde mit WT die Mitte, die Balance – nicht nur im Kampf, sondern auch im Leben!