Des Escrimadors schönstes Weihnachtsgeschenk
Zeitpunkt: Sonntag, 3. Dezember 2006, 1. Advent. Gut, bis Weihnachten ist's noch ein bisschen hin, aber man kommt so langsam in Stimmung, trotz Sonnenscheins und milder Temperaturen.
Der Veranstaltungsort: Eine neue, großzügige Sporthalle in Limburgerhof. (Für Ortsfremde: Eine nette, kleine Gemeinde zwischen Speyer, Frankenthal und Ludwigshafen.)
Der Organisator: Sifu Toni Schmidt, 3.TG WT, 2.TG Escrima, Schulleiter des Zentrums für Selbstverteidigung in Limburgerhof (www.kampfkunstschule-schmidt.de).
Die Mitwirkenden: Knapp 50 Escrimadoras und Escrimadores!
Die Weichen wurden bereits vor zwei Jahren gestellt. Sifu Toni, der seit 13 Jahren WT und seit 10 Jahren Escrima betreibt, lud Master Bill für einen Lehrgang nach Limburgerhof ein, doch der dichtgedrängte Terminkalender des Weltcheftrainers erlaubte dies leider nicht. Sifu Toni gab nicht auf, fragte im darauffolgenden Jahr erneut an und diesmal sagte der Großmeister zu!
Die Vorfreude war riesig, doch gewann bald die Hektik der Vorbereitungen die Oberhand. Alles muss stimmen, alles muss passen, alles soll glatt gehen. Der Frischling Limbim (wie Limburgerhof von Einheimischen liebevoll genannt wird) will sich schließlich von seiner besten Seite zeigen. Der Trainingsraum der Schule bietet nur für maximal 20 Escrimadores Platz. Eine andere Halle muss also her. Viele Telefonate und ein abschließendes Gespräch mit dem Bürgermeister später, ist die Sporthalle der Domholz-Schule gesichert. Jetzt den Lehrgang nur noch bei der EWTO anmelden, den Hinweis auf der eigenen Netzpräsenz platzieren und die Einladungen per E-Mail verteilen.
Dann der 1. Advent. Um 10:30 Uhr soll der Zauber beginnen. Und er beginnt. Master Bill eröffnet das Seminar um 10:30 Uhr. Gut, dass die Halle so weitläufig ist, die fast 50 Teilnehmer (davon 20 aus der eigenen Schule) benötigen Platz! Die Gruppen der Unter-, Mittel- und Oberstufe sowie die Techniker verteilen sich und beginnen mit der Warm-Up und „einfachen“ Übungen zum Aufwärmen. Es wird das volle Programm durchlaufen. Angefangen von Basics, über Anwendungen und Drills, bis hin zu Buckler- und Langstock-Übungen. Reges Treiben in allen Ecken, fröhliche Gesichter überall. Master Bill bereitet es sichtlich Spaß, hier und da Anweisungen und Korrekturen zu geben und sich daran zu erfreuen, wie selbstständig seine Schüler agieren. Sinngemäß äußert sich Master Bill später, dass es ihn „mit tiefster Zufriedenheit erfüllt, zu sehen, wie phantastisch sich sein Escrima entwickelt hat“. Kein Wunder, schließlich erntet man, was man sät.
Nach den ersten zweieinhalb Stunden ist Mittagspause. Eigentlich für eine ganze Stunde angesetzt, wird die per demokratischer Handabstimmung auf 30 Minuten verkürzt. Gegenstimmen keine. Enthaltungen keine. Soviel zur Gesamtstimmung und der Motivation an diesem Sonntag.
Die halbstündige Pause lässt sich bequem im Freien bei milden 14°C und Sonnenschein verbringen. Master Bill muss eingestehen „It's like summer!“ – klar, die Pfalz ist halt ein gesegnetes Stückchen Land, weltbekannt für seinen 1a Riesling.
Dann der zweite Teil. Formen und Anwendungen sind jetzt der Schwerpunkt. Konzentration ist gefragt, damit jetzt nicht noch Verletzungen durch Flüchtigkeiten passieren. Doch Konzentration ist an diesem Tag keine Mangelware. Master Bill ist höchst zufrieden mit seinen Schülern, der Lehrgang gleicht einem Perpetuum Mobile, in Gang gesetzt von seinem Initialfunken. Es macht gleichermaßen Spaß zuzusehen und dabei zu sein! Die Zeit verfliegt, die 16 Uhr-Marke rückt unaufhörlich näher. Leider. Doch alles Gute muss auch ein Ende haben. In den letzten 10 Minuten verteilt Master Bill 23(!) Prüfungs-Urkunden an die erschöpften aber glücklichen Schüler. Ende eines phantastischen Seminars. Wirklich? Nein, es gibt eine Zugabe: Die nächsten 15 Minuten gibt's Buchsignierungen und Photos mit Master Bill. Er ist und bleibt ein Großmeister zum Anfassen.
Fazit: Ein unvergesslicher Lehrgang mit einem Master Bill in Bestlaune und (wie immer) Höchstform am wärmsten 1. Advent seit Wetteraufzeichnung mit vielen Teilnehmern aus allen Ecken Deutschlands. Weihnachten muss sich wirklich anstrengen, das noch zu übertreffen. Das Zentrum für Selbstverteidigung bedankt sich nochmals recht herzlich bei Master Bill und den so zahlreich erschienenen Teilnehmern!
Bis zum nächsten Lehrgang in Limburgerhof, den es definitiv geben wird. Denn wie heißt es so schön in einem alten Sprichwort: Wein Escrima und Pfalz, Gott erhalt's.
Fehler in der WT-Welt 30:
Leider hat sich der Fehlerteufel in die Platzierungstabelle auf Seite 109 der aktuellen WT-Welt eingeschlichen. Der Sieger in der Klasse bis 100 kg, Danijel Bojovic, kommt nicht aus Limburg sondern aus Limburgerhof. Ebenso der Drittplatzierte, Raamez Querdani.
Beides sind Privatschüler von Sifu Toni Schmidt, der seine Schule in 67117 Limburgerhof (bei Ludwigshafen/Rhein) betreibt.