Wissenswertes

Clubbed

Zum Film „Clubbed", der auf dem Buch „Watch my back" von Geoff Thompson basiert, ist die britische DVD erschienen.

Clubbed (GB, 2009)

Regie: Neil Thompson

Besetzung:
Mel Raido.........................Danny
Shaun Parkes..................Rob

Scot Williams...................Sparky

Maxine Peake..................Angela

Ronny Fox........................Hennessy

Colin Salmon....................Louis

Inhalt:
Danny (Mel Raido) hat einen miesen Job in einer Fabrik, hat leicht prollige Kollegen und lebt hauptsächlich für das Wochenende, wenn er Zeit mit seinen beiden Töchtern verbringt. Seine Ex-Frau behielt das Haus und wirft ihm ständig vor, keine Verantwortung zu übernehmen. Gerne benutzt sie die Kinder auch als Druckmittel. Seine Kinder aber lieben ihn. Somit ist er einerseits liebender Vater, andererseits auch ein Loser.

Als er eines Tages vor den Augen seiner Töchter von einem Kleingangster zusammengeschlagen wird, beschließt er etwas zu ändern. Schon seit längerem beobachtet er durch ein Fenster ein paar Typen beim Box-und Kampftraining, traute sich aber nie hinein. Louis, der Anführer, lädt ihn zum Training ein und Danny macht seine ersten, recht schmerzhaften Erfahrungen. Allerdings spürt er seine Chance, etwas an seinem Leben zu ändern und inspiriert durch Louis philosophische Einwürfe beginnt er zu trainieren.

Louis und seine Jungs sind die Türsteher eines angesagten Clubs und so kommt Danny in Kontakt mit der glitzernden Welt der Nachtclubs. Als er die Chance bekommt auszuhelfen, wird er Mitglied des Teams. Sein Leben, seine Einstellung, sein Handeln verändern sich. Er verschlingt Bücher über Philosophie, Kampfkunst und beschäftigt sich mit seiner Angst und stellt sich ihr letztlich. Dies gipfelt darin, dass er dem Mann gegenübertritt, der ihn vormals verprügelt hat, und ihn und seine Kumpels diesmal schwer verletzt. Damit ruft er den Unmut des Gangsterbosses der Gegend hervor und löst eine Kettenreaktion der Gewalt aus.

Mein Eindruck:
Warum ist dieser Film für uns interessant? Nun, zum einen handelt er von Gewalt und spielt teilweise im Türsteher-Milieu. Zum anderen heißt der Drehbuchautor von „Clubbed“ Geoff Thompson, auf dessen Buch „Watch my Back“ der Film beruht. „Watch my Back“ ist im Deutschen unter dem Titel „Die Tür“ im EWTO-Verlag erschienen. Dieser brachte auch einen zweiten Bestseller mit dem Titel „Die Angst“ von Geoff Thompson heraus. Beide Bücher sind lesenswert und für WingTsunler voller interessanter Informationen und Erfahrungen. Und diese nun spiegeln sich in „Clubbed“ wieder.

In England lief „Clubbed“ unter großem Jubel der Kritiker im Kino und ist jetzt als britische DVD erhältlich.
Der Film ist eine sehenswerte Milieu-Studie und zeigt uns das England der 80er Jahre, garniert mit einem coolen Soundtrack, und natürlich die Geschichte der Entwicklung eines Mannes, der nicht mehr schwach, nicht mehr das Opfer sein will, sondern das Heft selbst in die Hand nimmt. Dabei nimmt „Clubbed“ kein Blatt vor den Mund und wirkt gerade deshalb so authentisch und glaubwürdig. Sein FSK18-Siegel hat der Film nicht ohne Grund. Dabei sind die Gewaltdarstellungen in keinster Weise Selbstzweck und Mittel einer reißerischen Darstellung. Vielmehr spiegeln sie die bittere Realität der Protagonisten wieder. In England ist der Film allerdings nicht wegen der blutigen Darstellungen ab 18 freigegeben, sondern ganz lapidar weil das Wort „cunt“ darin vorkommt.

„Clubbed“ ist die Geschichte Geoff Thompsons, einem Mann, der sich in untersten Gefilden der Gesellschaft aufhielt und in England so etwas wie eine Türsteher-Legende ist. Auch heute noch beschäftigt er sich mit Kampfkunst, doch entschied er sich vor langer Zeit, sich der lichten Seite des Lebens zuzuwenden und als Autor seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er hat eine Vielzahl von Büchern geschrieben und ist heute Autor, Kampfkünstler und Lehrer für die Kunst, sein Leben zum Positiven zu verändern.
Schön finde ich, dass die Hauptperson seines Films anfängt, seine Erfahrungen niederzuschreiben. Das Buch heißt dann im Film „Watch my Back“. Ebenso meinte ich gesehen zu haben, dass eines der Bücher, die der Protagonist liest, „Die Angst“ war. Kleinigkeiten, die beim Schauen Spaß machen.

Fazit: sehenswert

Text: Frank Aichlseder