Editorial

Die 3 maßgeschneiderten WingTsun-Angebote der EWTO

Seit ca. 1970 unterrichte ich wing chun/WingTsun. Viele Jahre konnten wir mit Recht sagen, dass es nur EIN WingTsun bei uns gibt.
Aber nach 52 Jahren Weiterentwicklung und Spezialisierung haben wir vier Großmeister erkannt und akzeptiert, dass sich in unserem int. Verband, der EWTO (Europäische WingTsun Organisation), 3 (drei) HERANGEHENSWEISEN herausgebildet haben:

1. das KLASSISCHE FORMEN-ORIENTIERTE WING TSUN,

das sich zum großen Teil auf den HONGKONGER Stil YIP MANs bezieht, aber inzwischen auch auf original FESTLAND-chinesische Stile, wie sie der junge Yip Man in Foshan zum Teil noch selbst gelernt hatte, bevor er sie modifizierte.
Dabei spielen die alten „4-Ecken“-Stile, wie sie GM Keith Kernspecht (77) wieder einführte, eine grosse Rolle.
99% aller chinesischen Stile beginnen mit Formen und der Unterricht richtet sich nach ihnen aus, so auch bei unserem KLASSISCHEN WING TSUN der EWTO.

Vergleichstabelle (Zum Vergrößern klicken)

2. DAS MODERNE APP-ORIENTIERTE „WING TSUN PLUS“

das wir aufgrund der ständigen Bedrohung durch politische Maßnahmen wie LOCKDOWNS usw. mit gewaltiger Kraftanstrengung und Herzblut entwickelten.
Es ist für die moderne Zeit geschaffen und erlaubt nebeneinander Unterricht in der Schule und wo immer man sein Smartphone dabei hat, also überall. Außerdem kann man mit der App seinen Leistungsstand nicht aus den Augen verlieren.
Das Lernen folgt hier nicht mehr strikt der Form, sondern den Erfordernissen der App. Dennoch ist das Lernen aller Formen ein wichtiger Bestandteil.
Das WT Plus erfüllt die Bedürfnisse eines jüngeren und sehr aktiven Publikums, das sich durch intensives kämpferisch-betontes Training angezogen fühlt.

3. DAS „MAGIC HANDS of KanKiFu“

ist meine Essenz von über 63 Jahren Lernen und Lehren.
Der Anteil des WT und allgemein wing chun und insbesondere „Vier Ecken“- oder „Kasten-WingTsun“ beträgt mehr als die Hälfte.
Dazu kommen aber auch Elemente von über 10 sog. inneren Stilen und Erfahrungen aus dem Ringen, dem Kyokushin-Vollkontakt-Karate usw.
Der Unterricht beginnt so dicht wie Clinchen im Boxen und aus der Berührung heraus. Das „Kleben“ geht weit über das übliche Kleben im wing chun-ChiSao hinaus.
Die ersten Programme beschäftigen sich mit echtem Kleben und erst später entwickeln wir die durch dieses taktile Üben entwickelten Fähigkeiten in die Distanz hinaus, so dass wir dann ohne vorherige Bewegung beginnen können.
„Magic Hands“ beruht auf erfahrener Kampflogik, Biomechanik und der Energielehre „innerer“ Methoden.
Es kommt ohne das Lernen und Memorieren von festen Bewegungsabläufen (Formen) aus.
FUNKTION und ORT DES BERÜHRENS bestimmen (!) die situativ erforderliche Bewegung, die keinen Äusserlichkeiten folgt und damit keinem Stil.

WingTsun-STILISTEN und -Vertreter sind und bleiben wir 4 Großmeister alle. Das heißt, wir 4 kümmern uns alle um unsere KERNANLIEGEN: das klassische WT.
Zusätzlich haben wir - aus den verschiedenen Gründen - bestimmte persönliche SPEZIALISIERUNGEN kultiviert.
Ich beispielsweise das ChiSao, das aus der Funktion erwächst.
GM Dr. OLIVER KÖNIG u.a. die realistische Selbstverteidigung.
GM THOMAS SCHRÖN das Grappling, in dem er im BJJ inzwischen den 2. Schwarzgurt errang.
GM GIUSEPPE SCHEMBRI hat sich auf das große Gebiet der Formen spezialisiert, auch der alten wing chun-Formen und deren Anwendung, und außerdem übt er regelmäßig mit mir ChiSao Kuen und das daraus extrahierte 12-stufige Unterrichtsprogramm „Magic Hands“.
Von all diesen SPEZIAL-FÄHIGKEITEN kann unser klassisches WingTsun nur profitieren.

MUSS MAN SICH NUN FÜR 1 DIESER 3 WingTsun-ANGEBOTE ENTSCHEIDEN?
Mitnichten! Nein!
Theoretisch könnte man alle 3 parallel studieren.
Praktisch würde das aber an Zeitmangel scheitern.
Außerdem sind unsere beiden neuen Angebote „WingTsun Plus“ und „Magic Hands“ noch nicht überall vertreten.
Und während sich mein „Magic Hands“ mit „Klassischem WT“ und „WT plus“ prächtig ergänzt, weil ich mich auf „Klebende Hände“ beschränke, was nie gut genug sein kann,
geht „WT plus“ anders und in bestimmter Weise und Reihenfolge an die Vermittlung ähnlicher Inhalte heran!
Falls das für den Schüler noch zu schaffen ist, dürften die Anforderungen für den einzelnen SCHULLEITER, der Klassisches WT UND auch WT plus in seiner Schule unterrichten will, zu hoch sein.