Editorial

Den Blick nach vorne richten

Ein schwieriges Jahr neigt sich dem Ende zu. Schon fünf Monate sind vergangen, seit DaiSifu Andreas Groß von uns gegangen ist. Seither haben wir an dieser Stelle keine neuen Editorials mehr veröffentlicht und stattdessen als Zeichen der Trauer und der Erinnerung den Nachruf auf Andreas Groß stehen lassen. Auch wenn es noch lange dauern wird, bis der Schmerz über seinen Verlust überwunden sein wird, wollen wir nun ein Zeichen setzen, dass wir nach vorne blicken.

2020 fing vielversprechend an. Alles deutete darauf hin, dass sich die vielen Investitionen der letzten Jahre auszahlen würden. Der positive Trend aus 2019 schien sich nicht nur fortzusetzen, sondern sogar erheblich zu steigern.

 

Doch alles kam ganz anders! 2020 wurde unversehens zum Jahr der größten Herausforderungen seit Bestehen der EWTO.

Nicht nur, dass uns die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit voller Wucht trafen. Vier Wochen nach Einsetzen des sog. „Lockdown“ erreichte uns die Nachricht, dass DaiSifu Andreas Gross einen schweren Schlaganfall erlitten hatte. Gerade in der Zeit größter Unsicherheit und unzähliger Problemstellungen verlor die EWTO-Zentrale in Heidelberg ihren Steuermann.

Wie gut, dass wir vor vielen Jahren die Entscheidung getroffen hatten, auch in der Geschäftsführung der EWTO auf Teamwork zu setzen:

Kommissarisch übernahmen die Mit-Geschäftsführer Dr. Oliver König und Markus Senft umgehend die Leitung der EWTO-Zentrale Heidelberg. Die beiden haben gemeinsam hervorragende Arbeit geleistet und das Schiff „EWTO-Zentrale“ seitdem sicher durch das Pandemie-Unwetter gesteuert.

 

Nichtsdestotrotz ist es nun Zeit, den Posten der Leitung wieder permanent zu besetzen. Es werden zwar weiterhin alle wichtigen Entscheidungen im Team getroffen (was übrigens auch schon zu Zeiten von DaiSifu Andreas Gross der Fall war), aber eine so zentrale Stelle wie die des EWTO-Hauptbüros braucht sowohl aus rein pragmatischen als auch symbolischen Gründen ein eindeutig zugewiesenes Management. Diese Rolle wird ab sofort Markus Senft übernehmen.

 

Die meisten EWTO-Mitglieder kennen Markus Senft durch unser Mitgliedermagazin „WingTsun-Welt“. Nach dem Magister-Abschluss seines Studiums im Bereich Kommunikationswissenschaften zeichnete er ab 1997 als Chefredakteur verantwortlich sowohl für die gedruckte Zeitschrift und die Online-Ausgabe als auch unser Verlagsprogramm, wo er schon seit Jahren eng mit mir zusammenarbeitet.

1999 übergab er seine WingTsun-Schulen (Lüneburg, Uelzen, Lüchow-Dannenberg, Soltau, Donauwörth und Neu-Ulm) an seine Schüler und Kollegen und zog nach Heidelberg, um sich beruflich voll und ganz der Verbandsarbeit bei der EWTO zu widmen. Hier war er viele Jahre als Assistent von DaiSifu Andreas Gross tätig und lernte die vielfältigen Aufgaben in der EWTO-Zentrale von der Pike auf kennen.

Gleichzeitig leitete er einige Jahre den Abendunterricht an der Trainerakademie Schloss Langenzell. Von 2004 - 2009 nahm er am ersten EWTO-Studiengang „Sportpädagogik – unter spezieller Berücksichtigung der Kampfkunst WingTsun“ an der Staatsuniversität Plovdiv teil und absolvierte diesen mit dem Abschluss „Magister der Sportpädagogik“.

Nachdem ich der EWTO 2008 eine zukunftssichere Unternehmensform gegeben hatte, arbeitete Markus Senft fortan als Assistent der Geschäftsführung der EWTO. 2017 wurde er Senior-Partner und Anfang 2020 zum Mit-Geschäftsführer bestellt.

Seitdem spreche ich einige Male pro Woche mit ihm und weiß seine Arbeit sehr zu schätzen!

 

Trotz seiner zahlreichen und vielfältigen organisatorischen Aufgaben hat Markus Senft die Entwicklung des WingTsun auch in der Praxis nie aus den Augen verloren. Er trägt heute den

5. Meistergrad WingTsun und ist up to date, auch was mein iWT (Funktionales WingTsun) anbelangt.

 

Ich bin sicher, dass wir alle gemeinsam die großen Herausforderungen, die das Jahr 2020 an uns stellt, meistern werden.

Nicht nur das: Wir werden gestärkt daraus hervor gehen!

 

Euer SiFu/SiGung

Keith R. Kernspecht