Über SensoryAwareness
In diesem Artikel möchte ich einmal Charlottes eigene Worte über ihre Arbeit veröffentlichen. Darauf folgt eine kurze Beschreibung, die mir vor vielen Jahren in die Finger kam, und Zeilen von einigen ihrer bekanntesten Schüler.
Charlotte Selver über ihre Arbeit
„Diese Arbeit ist keine Diskussion, sondern Praxis. Der Ansatz ist der Organismus als Ganzes – die lebendige Gesamtheit, aus der all unsere Fähigkeiten ihren Ursprung haben. Die Erfahrung, unsere angeborenen Möglichkeiten zu erforschen, frei werden zu lassen und zu vertiefen, kann, wenn wir ihr nachgehen, weitreichende Folgen in allen Lebensbereichen haben.
Im Allgemeinen kann die Arbeit beschrieben werden als die allmähliche Entfaltung und Kultivierung der Wahrnehmungsfähigkeit, einer größeren Breite und Feinheit des Empfindens, die zugleich ein Erwecken und Befreien unserer inneren Energien bewirkt. Wir praktizieren dies durch Beschäftigung mit dem Spüren… Beim Spüren begegnet man bewusst zum ersten Mal den schöpferischen, eigengesetzlichen Kräften seiner eigenen Natur; man findet, dass man sich selbst orientieren kann, wo man früher gewöhnlich Rat suchte, und man erkennt, dass die zuverlässigsten Quellen der Information und Leitung in einem selbst liegen.”
Charlotte Selver (1901-2003)
Ein Fundstück zu SensoryAwareness
Den nachfolgenden Text fand ich vor einigen Jahren.
Bewusstes Spüren
Der Begriff „SensoryAwareness“ (bewusstes Spüren) wurde zuerst von Charlotte Selver geprägt – als eine Bezeichnung für die Arbeit, die sie seit 1938 auf der Grundlage der Forschung von Elsa Gindler in den USA entwickelte.
Zu Charlottes Schülern gehörten unter anderen auch Ida Rolf (Rolfing), Erich Fromm (Psychoanalyse), der Schriftsteller Alan Watts und Fritz Perls, der in den 1940er Jahren mit ihr intensive Studien betrieb und zahlreiche Elemente in seine Gestalttherapie übernahm. Auch der Zen-Meister Suzuki Roshi und Karlfried Graf Dürckheim schätzten ihre Arbeit sehr. Sie hat einen weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung der Humanistischen Psychologie in den USA.
SensoryAwareness ist die Schulung der inneren Ruhe und des ungezwungenen Gebrauchs unserer Sinne. Eine Arbeit, die ein wenig vergleichbar ist mit der chinesisch-taoistischen Haltung des Nichtklammerns, des sich stets erneuernden Kontakts und des Lebens ganz in der Wirklichkeit des Augenblicks.
Schüler zur Arbeit ihrer Lehrerin
Erich Fromm:
Ich kenne Charlotte Selvers Arbeit aus mehrjährigem Studium bei ihr. Ich habe sie außerordentlich hilfreich für mich selbst gefunden. Ich halte die Grundsätze, auf denen diese Arbeit basiert, für sehr wesentlich für die volle Entfaltung der Persönlichkeit.
Charles V.W. Brooks:
Oft habe ich im Leben eine Autorität abgelehnt, nur um dafür eine andere gelten zu lassen. Dahinter steckte die Angst vor dem Gedanken, in einer Welt zu leben, in der es nicht irgendwen, mir in etwa ähnlichen gab, der Bescheid wusste. Inzwischen bin ich aber soweit zu glauben, dass es Unsinn ist, von Autoritäten etwas über das Leben erfahren zu wollen. Gerade die von Autoritäten für uns gewobenen Schleier sind es, die unsere Ohren, Augen und Nerven erst durchdringen müssen, wenn unsere Hände die Welt fassen und unsere Herzen sie fühlen sollen. Wir müssen wieder selbst „schmecken“ können, dann können wir auch wieder urteilen.
Shunryu Suzuki Roshi:
Die Arbeit von Charlotte Selver … ist die innere Erfahrung des gesamten Seins, das reine Fließen der sinnlichen Wahrnehmung, wenn der Geist, in Ruhe, aufhört zu arbeiten – tiefer als die Wahrnehmung durch den Geist. Was ist dieses „gesamte Sein“? Wenn Sie etwas darüber sagen wollen, sollten Sie es zu sein wissen.
Alan Watts:
Er beschrieb diese Arbeit als „angewandtes Zen“.
Meine Ergänzungen…
Abschließend möchte ich persönlich noch Folgendes beifügen:
Diese Arbeit ist kein Training, kein System und keine Methode. Sie beinhaltet keine Übungen und keine Techniken.
Die Teilnahme an den Kursstunden erfolgt in eigener Verantwortung der teilnehmenden Personen und unter Ausschluss jeglicher Haftung. Sie ersetzt keine Therapie oder ärztliche Behandlung.
Die Kursstunden sind keine Ausbildung. Die Teilnahme gibt weder die Befähigung noch die Berechtigung, diese Arbeit zu unterrichten.
… und ich möchte mich noch bei Sifu Heiko Olear für die über 20-jährige Freundschaft bedanken und dafür, dass er mich immer so nett verprügelt.
Text und Fotos: Sascha Rimasch
Termin | Uhrzeit | Ort |
19./20. Jan. 2013 | 11.00 bis 16.00 Uhr | EWTO-Schule St. Blasien |
02./03. Feb. 2013 | 11.00 bis 16.00 Uhr | EWTO-Schulen Karlsruhe |
16./17. März 2013 | 11.00 bis 16.00 Uhr | EWTO-Schule Overath |
27./28. April 2013 | 11.00 bis 16.00 Uhr | EWTO-Schule Norderstedt |
04./05. Mai 2013 | 11.00 bis 16.00 Uhr | EWTO-Schule Stockach |
08./09. Juni 2013 |
11.00 bis 16.00 Uhr | EWTO-Schule St. Blasien |
Anmeldung bitte schriftlich an:
EWTO
Kennwort: SensoryAwareness
Postfach 110322
69072 Heidelberg
oder per Fax: +49 6221 7262650