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Sechster Dan Hapkido als Dank für Großmeister Keith R. Kernspecht

Am 1. Februar 2004 verlieh Josef Schoop, 8. Dan Hapkido, 3. TG WingTsun, Repräsentant für Hapkido in Europa, seinem Si-Fu, Großmeister Keith R. Kernspecht, den 6. Dan Hapkido. Welche Gründe der höchstgraduierte deutsche Hapkido-Meister für diese außergewöhnliche Ehrung eines stilfremden Großmeisters hat, die im Anschluss an einen WingTsun-Lehrganges Kernspechts in Frankfurt stattfand, erklärt er persönlich in folgendem Beitrag.

Als ich 1988 zusammen mit einem Hapkido Kollegen anfing, WingTsun zu trainieren, ahnte ich noch nicht, dass dieser Kampfstil mir auch im Hapkido soviel Erfolg bringen würde. Zu erst betrieb ich WingTsun einfach zum Spaß neben meinem Hapkido-Training. Am Anfang dachte ich, WingTsun sei einfach nur eine andere Kampf- Richtung und ist nichts besonderes. Ich trainierte mit meinen Trainingspartnern als würde ich einen harten Stil lernen. Wir schlugen uns beim Lat Sao die Arme blau und grün und dachten, das wäre so richtig. Wir waren der Meinung, dass wir die einzigen wären, die es richtig machen würden, da sich bei den anderen die Arme nie so verfärbten.Aber irgendwann bemerkte ich, dass der Sinn des WingTsuns ein anderer war. Mein Si-Hing Heiko Martin brachte mir mit der Zeit die Prinzipien des WingTsuns bei und ich fing an, anders zu trainieren. Er zeigte mir, das gerade nachgeben und weich sein im WingTsun wichtig ist.

Eines Tages fragte mich dann mein Si-Hing Heiko Martin, ob ich nicht WingTsun-Ausbilder werden möchte. Diesem stimmte ich zu. Diese Zustimmung war auch gleichzeitig eine Verpflichtung, mehr WingTsun zu üben. Je mehr ich WingTsun lernte und je weiter ich innerhalb des Unterrichtsprogrammes kam, desto mehr änderte sich auch mein Hapkido. Dadurch, dass ich die WingTsun-Prinzipien auch im Hapkido umsetzte, wurde mein damaliger koreanischer Lehrer immer aufmerksamer auf mich. Er nahm mich dann mit nach Korea und ich stellte mich dort anderen koreanischen Lehrern vor. Sie gaben mir dann Unterricht in höheren Hapkido-Techniken und koreanischen Waffen-Techniken. Aber es war immer das Prinzip des WingTsun, das mich weiter nach vorn brachte.

Ich entwickelte mich immer weiter und mein Hapkido wurde immer effektiver und konsequenter. Im Jahr 2003 erhielt ich den 8. DAN Hapkido und wurde zum Repräsentant für Europa ernannt. Mein koreanischer Hapkido-Lehrer meinte, ich sollte meinen eigenen Hapkido-Stil gründen. Dies werde ich aber aus Loyalität nicht tun, da ich mich beiden Kampfstilen und -lehren gegenüber verpflichtet fühle. Ich habe beiden Kampfstilen, Hapkido und WingTsun, sehr viel zu verdanken. Dies gilt insbesondere für alle meine Lehrer.

Da aber gerade WingTsun sehr viel zu meinem Erfolg beitrug, verlieh ich am 01.02.2004 meinem Si-Fu Keith R. Kernspecht in Freundschaft und als Dank den 6. Dan Hapkido. Ich kann nur immer wieder betonen, dass die Prinzipien im WingTsun für die Ausübung jedes anderen Kampfstil förderlich sind.

 

Josef Schoop

8. Dan Hapkido, 3. TG WingTsun