BlitzDefence

Schneller als man denkt...

... kann man in eine Situation kommen, in der man plötzlich das Erlernte anwenden muss. Einige warten ständig darauf und kommen nie in eine solche Situation. Und wieder andere rutschen von einer zur nächsten.

Aggressionen sind überwiegend die Ursache dafür. Der Mensch, der mit diesen Aggressionen nicht umgehen kann, ist der Auslöser. Als Aggression, was aus dem Lateinischen kommt und übersetzt soviel wie „herangehen" bzw. „angreifen" heißt, wird feindseliges Verhalten bezeichnet. Das bedeutet, dass versucht wird, die eigenen Interessen unter Verletzung der Interessen des Gegenübers durchzusetzen. Aggression als Verhaltensweise ist im Tierreich weit verbreitet. Speziell im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten äußert sich Aggression in verbalen oder tätlichen Angriffen gegenüber Personen, Personengruppen und Sachen. Eine unüberlegte Reaktion war wohl auch der Griff zum Handy. Mitte Januar 2005, wollte Mike K. (Name geändert) zu seinem Pkw gehen, der auf seinem angemieteten Stellplatz nur unweit seiner Wohnung entfernt. Die Zu- und Ausfahrt war komplett mit Müll voll gestellt, ein Durchfahren war ausgeschlossen. Mike K. hatte einen dringenden Termin und so ging er, ohne sich darum zu kümmern, in Richtung Pkw- Stellplatz. Um mit seinem PKW überhaupt den Stellplatz verlassen zu können, überlegte er die Ausfahrt eines anderen Mietobjektes zu nutzen. Doch dann passierte folgendes:

Ein Afrikaner, der dort seinen Job machte und Verursacher des Müllberges war, kam auf Mike K. zu. Er sprach ihn natürlich an, und fragte ihn warum er den Müll da abgeladen habe. Der Afrikaner, wollte mit der ganzen Sache nichts zu tun haben und verwies ihn mehrfach auf eine andere Person, die jedoch nicht anwesend war. Schnell wollte Mike K. noch ein Foto von diesem Chaos machen und so nahm er sein Handy aus der Tasche. Leider hat er nicht darauf geachtet, dass der Afrikaner nicht mit aufs Bild kommt. Erst nach der Auseinandersetzung wurde ihm klar, dass er sich mit dem unaufgeforderten Fotografieren respektlos gegen den Glauben des Afrikaners verhalten hat, doch das wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Ohne sich etwas Schlimmes zu denken, ging er weiter zu seinem Pkw, als ihn plötzlich jemand von hinten an der Schulter packte und schrie: „Warum hast du Foto gemacht!!"
Wie von alleine funktionierte Mikes Reaktion. Mit Doppel-Fook-Sao und Wendung kontrollierte er seinen Angreifer. Dann eine kurze Pause... Immer noch kontrollierend sagte er mit lauter und sicherer Stimme: „Lass mich sofort los!"
Als der Afrikaner nicht reagierte, setzte er einen Doppelfauststoß aus Doppel-Fook-Sao heraus gezielt, jedoch kontrollierte gegen den Brustbereich seines Angreifer.
Als dieser immer noch auf ihn zudrängte, trieb er ihn mit zwei oder drei Kettenfauststößen zurück, um Distanz herzustellen. Der Bedränger ließ daraufhin von ihm ab.

Konfliktlösung

Sicher wäre es wünschenswert gewesen, wenn es erst gar nicht zu einer solchen Situation gekommen wäre. Hätte Mike K. kein Foto gemacht und hätte der Afrikaner ihn nicht an der Kleidung gepackt, so wäre vermutlich gar nichts passiert. Mike K. hätte sich bei seinem Vermieter beschwert und der hätte den weiteren Sachverhalt geklärt. In unserem Fall musste Mike K. den Afrikaner mit WT-Techniken in die Schranken weisen, da die Kommunikation gescheitert war. Zum Glück wurde der Afrikaner dann doch noch gesprächsbereit. Er entschuldigte sich bei Mike K. für sein Verhalten und teilte ihm mit, dass er es nicht in Ordnung gefunden hat, dass er fotografiert wurde und deswegen so reagierte. Auch Mike K. entschuldigte sich, er wusste nicht, was ein unerwünschtes Fotografieren für den Afrikaner bedeutet hat.
Der Müllberg wurde noch am gleichen Tag beseitigt und die Zu- und Ausfahrt war wieder befahrbar.

Text + Fotos: Anja Wolf