ChiKung

Erstes ChiKung-Übungsleiterseminar 2009 erfolgreich abgeschlossen

„Yeah, Tschaka! Wir haben es geschafft.“ Über 30 WingTsun-ler und ChiKung-ler schlossen am Wochenende 31.01./01.02.09 in der Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach das erste ChiKung-Übungsleiterseminar 2009 erfolgreich ab. Ein vierköpfiges Referenten-Team vermittelte an zwei Tagen in entspannter Atmosphäre den Teilnehmern die überarbeiteten Inhalte und neuen Strukturen des ChiKung.

Anmelden, Platz suchen und schon geht‘s los. Das Seminar beginnt pünktlich. Den Auftakt bilden energetische Lockerungsübungen. Was ist denn das? Das ChiKung-Team der EWTO – Sifu Regula Schembri, Sifu Constantin Mock, Sifu Alfred-Johannes Neudorfer und Sifu Thomas Götz – führen die Lockerungsübungen vor und erklären sie. Nach dem Motto „Learning by Doing“ machen alle Teilnehmer mit. „Wir öffnen unsere Meridianströme“, heißt es von Sifu Constantin. Meri... was???

Meridianströme sind unsere Energiebahnen im Körper, die unsere Organe mit Energie versorgen, um besser arbeiten zu können.

„Und jetzt öffnen wir unseren Dünndarm“, sagt Sifu Constantin bei einer Übung. Es wird komisch umher geschaut und Lachen ist zu hören. „Aber nicht wörtlich nehmen!“, sagt Sifu Constantin mit einem mahnenden Finger dann schmunzelnd. Nachdem alle gelockert und voller Energie sind, beginnt die Vorstellungsrunde: Name, Schule und Erwartungen. Mit vielen unterschiedlichen Erwartungen kommen die Teilnehmer zu diesem Seminar. Die größte Erwartung ist allerdings die, dass man vieles lernt an den zwei Tagen. Und diese Erwartung wurde, um es vorweg zu nehmen, nicht enttäuscht.

Nachdem wir das Vorstellen nun auch hinter uns haben, geht es an die Siu-Nim-Tau. Was ist gesund an der Siu-Nim-Tau und wie kann man diese üben, um noch mehr Gesundes herauszufiltern? Dieses Thema sowie auch die anderen werden in Interaktion bearbeitet: Lehrer bzw. Referenten fragen und Schüler versuchen, die Antwort zu finden. Super Idee! Man sitzt nicht nur da und muss zuhören. Man darf selbst etwas sagen! Nachdem wir gemeinsam viele Punkte zusammengetragen haben, folgt eine Gruppenarbeit. Das gesammelte Wissen präsentieren verschiedene Gruppen der gesamten Seminarteilnehmer. Jeweils ein oder zwei Gruppenmitglieder sind für den Vortrag zuständig.

Die Entwicklung des Einzelnen wird hier angesprochen. Des Weiteren wird die Teamarbeit in den Vordergrund gestellt: Im Team ist man stark. Durch verschiedene Experten in einem Team wird dieses optimal ergänzt. Aus jedem Bereich fließen Erfahrungswerte und Wissen mit hinein. Nachdem die Siu-Nim-Tau aus unterschiedlichen Blickrichtungen ausführlich betrachtet wurde, widmen wir uns der funktionellen Dehnung. Es wird nicht lange geredet, sondern direkt mit praktischen Übungen begonnen. So kommt keine Langeweile auf. Auf einmal werden Muskeln wahrgenommen, die man vorher gar nicht bemerkte. Faszinierend. Um zu wissen, welche Muskelpartien gedehnt werden, sind Anatomie-Kenntnisse unerlässlich. Sifu Thomas erklärt den Knochenaufbau und dann geht es über zu den Gelenken und Muskeln. Natürlich kann man in einem zweitägigen Seminar nicht die komplette Anatomie durchnehmen. Dies verteilt sich auf die weiteren Seminare für Trainer 1, 2, 3 und 4. Da unter den Teilnehmern einige mit Vorkenntnissen sitzen, werden diese gleich mit einbezogen. Wieder taucht hier die Interaktion zwischen Referenten und Schülern auf.

Am Ende des Tages geht es zum entspannten Teil. Wie Sifu Constantin zu sagen pflegt: „Ihr werdet einen geilen Trip erleben!“ Durch eine Atemsitzung ist dies möglich, ganz legal. Doch Achtung! Vor Nebenwirkungen wie totale Gelassenheit und Entspanntheit ist zu warnen.

Nach einer Atemsitzung sollte man keine anstrengenden Aufgaben mehr erledigen, stattdessen ist Verwöhnen und Es-sich-gut-gehen-Lassen angesagt. Das taten viele WingTsun-ler und ChiKung-ler im chinesischen Restaurant „MayFlower“. Ohne vorherige Absprachen traf man dort viele der Teilnehmer des Seminars wieder.

Am zweiten Tag des Seminars beginnen wir wieder mit energetischen Lockerungsübungen. Der Wiederholungseffekt verleiht einem die nötige Sicherheit in den Bewegungen und ihren Abläufen. Das Körpergefühl wird dadurch ebenfalls geschult. Nachdem wir nun alle wieder aufnahmefähig und gelockert sind, geht es weiter mit der Theorie zur Atemsitzung. Was ist mit uns während der Atemsitzung passiert? Welche chemischen Reaktionen liefen in unserem Körper ab?
Diese Fragen klären sich innerhalb weniger Minuten. Sifu Constantin erläutert uns, was passierte und wieder werden wir Schüler miteinbezogen. Auf Teamarbeit wird großer Wert gelegt.

Nun sind sensomotorische Übungen an der Reihe. Erst ein wenig Theorie und anschließend die Praxis. Hierbei wird das Körpergefühl enorm geschult. Die Bewegungen sollen so leicht wie möglich ausgeführt werden. Nicht wer sein Bein am höchsten heben kann, ist der King. Nein, wichtig ist, auf seinen Körper zu hören. Wie weit kann ich das Bein in der Übung anheben, ohne dass es mir schwer fällt – ganz nach dem Motto: Leicht ist richtig!

Zum Abschluss folgt die Prüfung. Alle Seminareilnehmer unterziehen sich einer schriftlichen sowie mündlichen Prüfung.

Nun ja, wie kann man es am besten ausdrücken? „Tschaka! Wir haben es geschafft!“, alle Teilnehmer haben die Prüfungen bestanden. Alle sind sichtlich erleichtert. Nun heißt es für uns: Üben, üben und nochmals üben, um das Gelernte zu verinnerlichen und an die kommenden Schüler weitergeben zu können.

Um das ganze Seminar abzurunden, leitet das ChiKung-Team der EWTO eine Feedbackrunde ein. Es ist deutlich herauszuhören, dass man viele der Anwesenden beim Trainer-1-Seminar wiedersehen wird.

 

Bis zum nächsten Seminar!
Elke Hennek