EWTO

Ein Familienausflug nach Kiel

Andere Familien machen regelmäßig als Wochenendausflüge in einen Freizeitpark oder zum Strand. Bei uns sind es seit zwei Jahrzehnten Ausflüge in die EWTO-Zentralen in Kiel und Heidelberg, die wir mehrmals im Laufe des Jahres ansteuern. Vom 26. bis 29. Januar ging es für uns jetzt wieder zum Ausbilder- und Trainerlehrgang fürs Wochenende nach Kiel.

 

Wir, das sind Sifu Volker Niespor, 6. Meistergrad und vor 23 Jahren Gründer der EWTO-Schule in Wilhelmshaven, außerdem Ehefrau Sifu Doris Niespor, seit dem Wochenende 4. Höherer Grad und am 1. Februar genau 20 Jahre in der EWTO, und unsere gemeinsame Tochter Myriam (18) mit dem 2. HG.

Ihr habt’s gut. Wilhelmshaven ist doch nicht weit weg von Kiel“, hören wir immer wieder, „sind doch beides Städte an der Küste.“ Stimmt, aber zwischen Wilhelmshaven an der Nordseeküste und Kiel an der Ostseeküste liegen in diesem Falle trotzdem 320 Autobahnkilometer. So ging es Freitag für uns auch schon um 7 Uhr los, damit wir mittags pünktlich zum Kleingruppenunterricht bei Großmeister Kernspecht da sein konnten. Im letzten Jahr hatte Myriam dort übrigens mit 17 ihren 2. Höheren Grad bestanden.

 

In diesem Jahr war Doris besonders nervös – ging es doch um die letzte Teilprüfung zum 4. Höheren Grad. Großmeister Giuseppe Schembri prüfte sie ausgiebig, bevor er der verschwitzten und erschöpften, aber glücklichen Kandidatin sein Okay gab.

Während unsere Tochter nun das Trainer-4-Seminar bei Großmeister Keith R. Kernspecht besuchte, feierten Doris und ich schon einmal ihre bestandene Prüfung im Steakhaus. Dort fürchtete ich kurz um das Überleben der Kellnerin, als diese Doris fragte, ob sie das Rumpsteak in der kleineren Damenversion haben wolle …

Abends, als wir nach diesem ereignisreichen Tag in unsere Ferienunterkunft kamen, hatte sich ein Teil unseres Leadership-Teams bereits in ihren Raum zurückgezogen. Sie wollten noch gemeinsam Theorie für das kommende Übungsleiter-Wochenende wiederholen. Eine tolle Gruppe! Deshalb wurde unsere gemeinsame Feier von Simos 4. HG auch auf Wilhelmshaven vertagt. Insgesamt waren 12 Wilhelmshavener WingTsunler – trotz drei kurzfristig erkrankter – in Kiel dabei. Sie waren teilweise schon zur HG-Woche bei Sifu Frank Schmalz angereist.

 

Am Samstagmorgen fragte man sich dann bei der Vielzahl von Schülern einmal mehr, wie diese vielen Menschen denn in den Räumen der EWTO-Akademie am Knooper Weg untergebracht werden sollten, aber wie in jedem Jahr war nach der Gruppeneinteilung für alle genügend Platz zum Trainieren da, denn im benachbarten Gebäude standen noch zusätzliche Räume zur Verfügung.

Auch der Rest war eigentlich wie immer in Kiel: Eine tolle Organisation vom stets gut gelaunten Sifu Frank und glückliche Schüler mit viel neuem Input. So kam abends die WhatsApp meiner Tochter vom ersten Tag ihres TR3-Seminars: „Ich bin sprachlos über GM Schembris Können. Sein iWT fühlt sich an wie eine Offenbarung.

 

Selbiges ging mir am Samstagnachmittag nach dem Trainer-4 Seminar bei meinem SiFu Großmeister Kernspecht durch den Kopf: „Wie schafft er es bloß, mir selbst nach 29 Jahren WingTsun immer wieder komplett neue Aspekte des nur scheinbar schon Gekannten zu zeigen?“ Am Ende des Seminars überreichte GM Kernspecht dann noch meiner Frau ihre Urkunde zum 4. Höheren Grad. Das war natürlich das absolute Highlight unseres diesjährigen Wochenendausfluges nach Kiel.

 

Bilanz des Wochenendes für uns: Außer einem frisch gebackenen 4. HG fuhren noch vier neue Übungsleiter, drei Trainer-1, zwei Trainer-3, wozu auch unsere Tochter Myriam zählte, zurück nach Wilhelmshaven. Hinzukamen noch insgesamt fünf Teilnahmen an den Trainer-4-Seminaren meines SiFu. Ich denke, ich spreche für alle aus der Wilhemshavener WingTsun-Familie: Die Dozenten GM Schembri, GM König, die Meister Groß, Gold und Regula Schembri und allen voran natürlich Großmeister Keith R. Kernspecht sorgten für ein tolles lehrreiches Wochenende. So wird auch für das nächste Jahr dann wieder gelten: „Same procedure as every year. See you in Kiel.“ Wir freuen uns schon drauf.

Text: Volker Niespor
Fotos: hm